Duisburg. Mindestens acht Duisburger Schulen haben eine Bombendrohung per E-Mail erhalten. So beschreiben Schulleiter die Lage an den Schulen.
Mindestens acht Duisburger Schulen haben am Mittwochabend eine anonyme Bombendrohung per E-Mail erhalten (>> zum Bericht). Die Schulleitungen mussten sich mit Blick auf den bevorstehenden Schultag an Altweiber möglichst schnell mit der Polizei abstimmen, ihre Kollegien, Schüler und deren Eltern informieren. So beschreiben Verantwortliche die besondere Situation am Donnerstagmorgen:
Direkt mitbekommen haben die mutmaßliche Bedrohung die Schulleiter des Steinbart-Gymnmasiums (Dellviertel) und des Landfermann-Gymnasiums (Altstadt). „Christoph Haering und ich haben uns bis nachts um halb drei mit Polizei und Staatsschutz ausgetauscht“, sagt Ralf Buchthal, Schulleiter des Steinbart-Gymnasiums. „Aus diesem Grund haben wir die Mail an die Eltern auch schon heute Nacht verschicken können.“
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Knapp 50 Schüler waren am Morgen trotzdem zum Steinbart-Gymnasium gekommen. „Es haben wohl nicht alle die Mail gelesen“, sagt Ralf Buchthal. Kurz vor zehn waren nur noch knapp 20 Schüler in der Schule. „Die Schüler werden gerade zusammen in einer Klasse betreut. Die meisten sind aber schon wieder nach Absprache mit den Eltern nach Hause gegangen.“
„Die Duisburger Polizei war bereits bei uns und hat die Gefahrenlage insgesamt als sehr niedrig eingestuft“, so der Schulleiter weiter. Der Staatsschutz habe die Droh-Mail gesichert.
Trotz Bombendrohung: Vor-Abi-Klausur an der Lise-Meitner-Gesamtschule
Eine besondere Situation erlebten neun Schüler aus der Q2 der Lise-Meitner-Gesamtschule in Rheinhausen: Sie schrieben am Vormittag ihre Vor-Abi-Klausur in Physik, während fast alle anderen Schüler zu Hause waren. „Wie alle anderen haben wir auch sie vom Unterricht freigestellt, aber sie wollten die Klausur unbedingt schreiben, weil sie meinten, sie sind gerade gut im Klausurstoff“, erklärte Schulleiter Klaus Stephan.
Er sei mitten in der Nacht von seinem Stellvertreter angerufen worden, der die Drohmail drei Stunden früher gesehen habe, so Stephan: „Um halb fünf sind wir mit Hausmeistern durch die Gebäude gegangen. Wir haben alles überprüft und nichts gefunden.“
Am frühen Morgen habe die Schule über die Webseite und Schulpflegschaft darüber informiert, dass die Schüler vom Unterricht freigestellt sind. „85 Prozent aller Schüler sind direkt zu Hause geblieben.“ Neben den neun Klausur-Schreibern sei gegen 10.30 Uhr nur noch eine Gruppe von 16 Schülern aus den Klassen fünf bis sieben in der Schule gewesen – zur Notbetreuung. Am Freitag soll der Unterricht aber regulär stattfinden.
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Landfermann-Gymnasium: Abendveranstaltung findet statt
Gegen 11 Uhr waren nur noch knapp 30 Schüler der Sekundarstufe I am Landfermann-Gymnasium und ebenso viele Schüler der Sekundarstufe II. „Die meisten Schüler versuchen aktuell noch, ihre Eltern zu erreichen“, sagte Schulleiter Christoph Haering. „Ich gehe davon aus, dass viele in der kommenden Stunde auch nach Hause gehen werden.“ Die Stimmung bei den Schülern sei gut. „Die Jüngeren sind etwas aufgeregt, so eine Situation ist für sie ja neu. Aber alle werden gut betreut“, so der Schulleiter. Der geplante Japan-Abend in der Aula der Schule am Donnerstagabend und auch der Unterricht am Freitag sollen stattfinden.
Zunächst eine Stunde normaler Unterricht am Franz-Haniel-Gymnasium
Am Franz-Haniel-Gymnasium in Homberg begann der Donnerstagmorgen zumindest für die Schüler ganz normal. Die Droh-Mail war zwar am Vorabend auf dem Server eingelaufen, Schulleiter Norbert Thummes hatte sie aber erst am Morgen gesehen, erklärt er: „Da hätten wir keine Schüler mehr rechtzeitig erreicht, deswegen sind alle wie üblich zur Schule gekommen.“
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Die erste Unterrichtsstunde habe regulär stattgefunden. Danach habe die Schulleitung in Absprache mit den Eltern entschieden, die Schüler nach Hause zu schicken. „Jetzt sind nicht mal mehr 20 Schüler in der Schule“, sagte Thummes um kurz vor 10 Uhr. Die Lehrer seien noch vor Ort, für die wenigen Schüler sei eine Notbetreuung eingerichtet.
„Das Telefon stand nicht still“
Alle Hände voll zu tun hatte man am Kopernikus-Gymnasium in Walsum. „Das Telefon stand nicht still“, erklärte eine Lehrerin am Morgen. Einige Schüler seien noch vor Ort, viele aber direkt zu Hause geblieben. Auf der Homepage der Schule hatte man seit 7 Uhr über die Bombendrohung informiert. Die entstandene Unruhe sei groß, aber unbegründet, so die Lehrerin. Am Telefon beruhige man jetzt die Eltern, was in vielen Fällen auch gelungen sei.
Am Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium sei es bereits um 10 Uhr menschenleer gewesen. „Es sind alle weg, sowohl Lehrer als auch Schüler“, erklärte auf Nachfrage Schulsekretärin Kiriaki Woitun, die die Stellung hielt. Die Angst, dass vielleicht doch etwas passieren könne, sei zu groß gewesen.