Duisburg. Noch nie hat Duisburg so viel Geld mit Radarfallen eingenommen wie 2023. Trotzdem landet die Stadt im Blitzer-Ranking auf dem drittletzten Platz.
Zwei neue Messwagen, dazu der Enforcement Trailer: Duisburg hat aufgerüstet im Kampf gegen die Raser unter den Autofahrern. Trotzdem landet die Stadt im aktuellen Blitzer-Ranking wieder auf einem der hintersten Plätze. Die Zahlen.
115.507 Mal hat es in Duisburg im vergangenen Jahr geblitzt. Nicht nur wegen überhöhter Geschwindigkeit: 1432 Mal wurden Fahrer dabei geblitzt, wie sie bei Rot über die Ampel auf der Duisburger Straße in Hamborn fuhren. Außerdem erwischte die Stadt 8651 Mal Lkw dabei, die das Einfahrverbot auf der Friedrich-Ebert-Straße in Rheinhausen missachteten.
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5,27 Millionen Euro hat die Stadt nach eigenen Angaben 2023 durch Blitzer eingenommen – so viel wie noch nie, und eine deutliche Steigerung gegenüber den 4,43 Millionen Euro aus dem Vorjahr: plus 15,9 Prozent. Geht das auf die neuen mobilen Blitzer zurück, dürfte sich dieser Trend 2024 fortsetzen: Denn die zwei zusätzlichen Messwagen sind laut Stadt erst seit August in Betrieb, sieben Stück sind damit im Einsatz. Hinzu kommen die vier stationären Blitzsäulen.
Und, seit Juli, der sogenannte Enforcement Trailer; ein Blitzer, der in einem Anhänger-ähnlichen Gefährt unterwegs ist. Bis Anfang des Jahres hat die Stadt mit seiner Hilfe an zehn Straßen die Geschwindigkeit von Autofahrern kontrolliert. 7613 Mal lautete das Ergebnis: Knöllchen für zu schnelles Fahren. Nach dem erfolgreichen Probelauf steht inzwischen fest: „Der Blitz-Anhänger soll dauerhaft angeschafft werden“, sagt Stadtsprecher Malte Werning.
Blitzer-Ranking: Duisburg kommt auf Platz 38 von 40 in Deutschland
Also wieder ein Blitzer mehr im Einsatz für die Stadt Duisburg. Vielleicht fällt das Blitzer-Ranking der Kanzlei Goldenstein für 2024 also anders aus. Für dieses Jahr jedenfalls gilt wie im Jahr zuvor: „In fast keiner deutschen Stadt gibt es gemessen an der vorhandenen Straßenfläche weniger Blitzer als in Duisburg“, teilt die Kanzlei mit. Für Duisburg bedeutet das: Platz 38 von 40 (Vorjahr: Platz 36).
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Für das Ranking setzt die Kanzlei die Anzahl fester, mobiler und teilstationärer Blitzer ins Verhältnis zur Straßenfläche. Nach ihren Zahlen blitzen in Duisburg 2,9 Geräte pro 1000 Hektar – der drittletzte Platz unter Deutschlands 40 größten Städten.
Nur in einer Nachbarstadt (Krefeld: 1,84) sowie in Magdeburg (0,6) gibt es demnach noch weniger Kontrollen von Rasern. Auf Platz 1 im Blitzer-Ranking liegt übrigens Freiburg: Dort gibt es nach Goldenstein-Zahlen mit 35,37 Blitzern pro 1000 Hektar Straßenfläche die deutschlandweit höchste Blitzerdichte.
Das kritisiert die Stadt Duisburg am Blitzer-Ranking
Von der Stadt Duisburg gab es in der Vergangenheit Kritik am Blitzer-Ranking: Die Angaben des Rankings entsprächen zum Teil nicht den tatsächlichen Gegebenheiten, außerdem gebe es hier nicht wie in anderen Städten überregionale Zufahrtsstraßen, Ringstraßen oder autobahnähnliche innerstädtische Straßen. Und: Wegen der vielen Autobahnanschlussstellen sei der innerstädtische Verkehr geringer.
Und die Kanzlei Goldenstein selber gibt zu: „Es gibt keine festen Richtlinien, wie viele Blitzer pro Straßenfläche in einzelnen Städten für eine bessere Verkehrssicherheit aufgestellt werden sollten.“
Rasen in Duisburg: Das war der Geschwindigkeitsrekord 2023
In einem dürften sich die Autoren des Blitzer-Rankings und die Stadt Duisburg einig sein: 133 km/h statt der erlaubten 50 Kilometer pro Stunde sind zu viel. So lautet der Negativrekord des Jahres 2023 in Duisburg. Gemessen wurde die Raserei auf der Alsumer Straße.
>> MANCHE MESSANLAGEN BLITZEN IN ZWEI RICHTUNGEN
Die sieben Messwagen der Stadt sind mit insgesamt acht Messanlagen ausgestattet. Ein Messwagen verfügt über zwei Messanlagen, so dass aus dem Wagen heraus zeitgleich nach vorne und hinten geblitzt werden kann.
Die vier Blitzsäulen verfügen über insgesamt fünf Messanlagen. An der Friedrich-Ebert-Straße in Rheinhausen wird die Geschwindigkeit in beide Richtungen gemessen. Die übrigen Blitzanlagen messen nur in eine Richtung.