Duisburg-Bergheim. Anwohner beklagen sich wegen Elterntaxis an der Mevissenstraße in Bergheim. Es sollte längst ein Verkehrskonzept her. Das sagt die Verwaltung.

Anwohner beklagen schon seit Jahren die unzumutbaren Zustände an der Mevissenstraße, da die Elterntaxis rücksichtslos Einfahrten zuparken. Erschwerend kommt jetzt noch eine Baustelle hinzu und die Tatsache, dass deutlich mehr Kinder unterrichtet werden, als ursprünglich geplant. Ein Verkehrskonzept wurde bei der Bürgerbeteiligung in Aussicht gestellt, passiert ist allerdings bisher nichts.

Uns wurde versprochen, dass der nötige Schulausbau nicht dazu führt, dass die Grundschule vierzügig wird und somit noch mehr Unruhe in die enge Straße kommt. Außerdem hat die Verwaltung zugesagt, ein Verkehrskonzept zu entwickeln, damit sich die Situation nicht verschlimmert.
Eine Anwohnerin der Mevissenstraße

„Uns wurde versprochen, dass der nötige Schulausbau nicht dazu führt, dass die Grundschule vierzügig wird und somit noch mehr Unruhe in die enge Straße kommt. Außerdem hat die Verwaltung zugesagt, ein Verkehrskonzept zu entwickeln, damit sich die Situation nicht verschlimmert.“ Anneliese Weinert (Name von der Redaktion geändert) ist wütend und enttäuscht über die blumigen Reden, die sie sich bei der Bürgerbeteiligung vonseiten der Planer anhören musste. Bei allem Verständnis für die Problematik an der engen Straße, an der nicht nur die Schule liegt, sondern auch noch ein Kindergarten und ein Seniorenheim, ist bei ihr und ihren Nachbarn mittlerweile das Maß voll.

Schüleraufkommen ist groß: Duisburger Schule wird derzeit vierzügig betrieben

Sie selbst hat einen Anwalt beauftragt, der die Situation juristisch prüfen soll, denn auch der gerade im Aufbau befindliche Erweiterungsbau ist ihrer Meinung nach wesentlich größer als ursprünglich dargestellt. Dem widerspricht Jürgen Edel, Schulausschussvorsitzender der Stadt Duisburg: „Die Bauarbeiten werden genauso realisiert, wie sie geplant wurden, das ist für Laien manchmal schwierig zu sehen, denn die neuen Schulkonzepte verlangen viel größere Räume und viel mehr Platz für die Kinder, als das noch vor zwanzig oder dreißig Jahren der Fall war.“ Einen Punkt der Anwohnerbeschwerdeliste kann er allerdings nicht entkräften, denn die Schule wird momentan tatsächlich „vorübergehend vierzügig“ betrieben.

Außenansicht des neuen Schulgebäudes an der Mevissenstraße in Duisburg-Bergheim: Der Rohbau für die neuen Räume der städtischen Gemeinschaftsgrundschule steht.
Außenansicht des neuen Schulgebäudes an der Mevissenstraße in Duisburg-Bergheim: Der Rohbau für die neuen Räume der städtischen Gemeinschaftsgrundschule steht. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

„Der Ausbau ist für eine Dreizügigkeit ausgelegt und das soll auch so bleiben. Aber momentan ist das Schüleraufkommen so groß, dass die Schule vierzügig betrieben werden muss.“ Bis ein generelles Schulkonzept für diese Region mit mehreren Erweiterungen an umliegenden Schulgebäuden umgesetzt sein wird, wird sich daran nichts ändern, erklärt Edel. Im Klartext: Das dauert noch Jahre. Und das angekündigte Verkehrskonzept? Auch hier herrscht Ratlosigkeit an allen Fronten. Bezirksbürgermeisterin Elisabeth Liß hat vor Jahren vorgeschlagen, dort eine Einbahnstraßenlösung zu realisieren. Das wurde vonseiten der Anrainer abgelehnt.

Kein Thema bei Bezirksvertretung in Duisburg-Rheinhausen

Seitdem ist nichts passiert und Liß bestätigt, dass die Bezirksvertretung sich momentan mit dem Thema nicht beschäftigt. Auch Jürgen Edel kann nur berichten, dass das Ordnungsamt da ab und zu vorbeischaut, er aber vonseiten der Verwaltung keinerlei Informationen über mögliche Planungen bekommt. „Da hätte ich mir in der Vergangenheit und auch jetzt wesentlich mehr Transparenz gewünscht“, so der Schulausschussvorsitzende. Auf Anfragen unserer Redaktion zu dem Thema teilt ein Stadtsprecher lediglich mit, dass die Problematik bekannt sei und dass an Maßnahmen gearbeitet würde, um gegebenenfalls ein Verkehrskonzept zu erstellen. Irgendwann dann auch unter Berücksichtigung der Bewohner. Da bleibt den Anwohnern vorerst nur der direkte Weg in die Bürgersprechstunde von Oberbürgermeister Sören Link. Vielleicht kann der Chef mit einem Machtwort das erreichen, woran die vor Ort Beteiligten seit Jahren scheitern.