Duisburg. Immer wieder Ärger an einem Duisburger Ausländeramt: Wegen Angriffen und Beleidigungen muss die Polizei einschreiten. So reagiert die Stadt.
„Stop!“ „Einlass nur mit Termin“, „Termin bei der Security vorzeigen“: Nicht gerade einladend präsentiert sich das Ausländeramt Mitte/Süd. Zusätzlich zu etlichen Schildern versperrt ein Gitter den Weg. Der Grund: Streit unter den Besuchern bis hin zu Angriffen gegenüber Amtsmitarbeitern.
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Ein „peinliches Erscheinungsbild“ nennt ein Leser die Absperrung vor dem Ausländeramt an der Sittardsberger Allee. Die Stadt erklärt: Es habe „zuletzt schwierige Situationen beim Betreten der Ausländerbehörde Süd“ gegeben, so Sprecher Peter Hilbrands. „Besucherinnen und Besucher stritten untereinander, wer zuerst an der Reihe sei.“
Streit am Ausländeramt Duisburg: Polizei muss eingreifen
Zu Streit kam es offenbar nicht nur unter den Besuchern des Amtes. Und: Die Situation eskalierte teilweise so, dass die Polizei eingreifen musste. Das Personal des Sicherheitsdienstes sei „vereinzelt auch tätlich angegriffen“ worden, sagt Stadtsprecher Hilbrands. Auch seien dessen Mitarbeiten „verbalen Anfeindungen ausgesetzt“ gewesen.
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Immerhin: Verletzt „wurde nach unserer Kenntnis niemand“, sagt Hilbrands. Aber: Die Polizei musste eingreifen, „es wurden Platzverweise ausgesprochen“. Eine Anzeige wurde erstattet, weil ein Kunde des Ausländeramtes „eine Glasscheibe beschädigt“ habe.
Ausländeramt Mitte/Süd: Vandalismus und Beleidigungen
Der Polizei liegen mit Bezug zu Mitarbeitern des Ausländeramtes außerdem zwei Strafanzeigen wegen Beleidigungen vor. „In einem der beiden Fälle zeigte sich der Beschuldigte uneinsichtig und verbal aggressiv“, sagt Polizeisprecherin Bettina Balter.
Als Reaktion auf diese Lage installierte der Sicherheitsdienst am Ausländeramt Duisburg-Mitte/Süd die Beschilderung. Denn: Der Sicherheitsdienst an der Behörde war laut Stadtsprecher Hilbrands „im Januar teilweise nur einfach besetzt, so dass Kunden nicht an der Sperre auf die Kontrolle gewartet haben, sondern das Gebäude direkt betreten haben.“
Das ist nicht erlaubt: „Grundsätzlich ist eine Vorsprache bei der Ausländerbehörde nur mit Termin möglich.“
Probleme mit Terminvergabe beim Ausländeramt Duisburg
Das war in der Vergangenheit allerdings teilweise schwierig. Wegen Personalmangels seit es „bis Herbst 2023 nicht möglich“ gewesen, „genügend kurzfristige Termine bereitzustellen“, sagt Peter Hilbrands. „Daher sprachen Kunden ohne vorherige Terminklärung vor“ – mit den geschilderten Folgen; Hilbrands spricht von „zum Teil größeren Ansammlungen von Kunden, die ihre Problematik ohne Termin vortragen wollten“.
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Aus dieser Zeit stamme auch die Beschilderung, die im Januar erneut zum Einsatz kam. Inzwischen sei „die Beschilderung wieder reduziert und angepasst“. Die Situation am Ausländeramt habe sich „deutlich gebessert“. Der Stadtsprecher führt das auf neue, zusätzliche Stellen zurück: Diese „konnten im Sommer größtenteils besetzt werden“, inzwischen sei „die erste Phase der komplexen Einarbeitung“ abgeschlossen.
Sind Termine also jetzt kurzfristig buchbar? Am Dienstagnachmittag ergibt eine Stichprobe: Für einen Antrag auf Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis sind bis Ende März keine Termine verfügbar.
>> AUSLÄNDERAMT DUISBURG: DIESER FALL GING VOR GERICHT
Es ist nicht das erste Mal, dass es am Ausländeramt Mitte/Süd zu bedrohlichen Situationen kommt. 2023 stand ein Mann vor Gericht, der vor der Behörde gedroht haben soll, mit einer Bombe wiederzukommen – weil er keinen Termin hatte und vom Sicherheitsdienst abgewiesen wurde.
Die laut Polizei bislang letzte Strafanzeige am Ausländeramt Mitte/Süd datiert von Mitte Dezember. Dabei ging es um einen gefälschten ausländischen Reisepass.