Duisburg. Zwölf Jahre hat Günter Derksen die Heinrich-Heine-Gesamtschule geleitet. Jetzt verabschiedet er sich. So geht es an der Schule weiter.
Bis zum Beginn der Feier musste Günter Derksen in seinem Büro ausharren, erst dann durfte der Schulleiter in die Aula der Heinrich-Heine-Gesamtschule. Dort haben Kollegium und Schülerschaft am Mittwoch eine große Abschiedsparty für den Rheinhauser Schulleiter vorbereitet, der mit dem Ende des Schulhalbjahres in den Ruhestand geht. Überraschung gelungen!
Oberhausener verbrachte größten Teil seiner Laufbahn in Duisburg
Zwölf Jahre lang hat der Oberhausener die Schule am Flutweg geleitet, wenige Monate nach seinem 66. Geburtstag ist nun Schluss. „Ich durfte noch bis zum Ende des Halbjahres weitermachen“, schmunzelt er. „Ich hatte selbst tolle Lehrer, die mein Vorbild waren“, sagt er zu seiner Berufswahl. Den größten Teil seiner Laufbahn hat der Liricher in Duisburg verbracht: Als Referendar mit den Fächern Biologie und Katholische Religion begann er 1984 am Mercatorgymnasium, von der Aletta-Haniel-Gesamtschule kam er 2008 zunächst als stellvertretender Schulleiter auf die linke Rheinseite, die Schulleitung übernahm er vier Jahre später.
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Der Abbau der Schranke zwischen Schulleitung und Kollegium war sei seine erste Amtshandlung. „Selbst für banale Absprachen wurden Zettel mit Terminwunsch im Sekretariat abgegeben“, erinnert er. Nahbarkeit für Kollegen wie für Schüler sei ihm immer wichtig gewesen: „Ich wollte nicht so sein, wie ich es von meinen eigenen Lehrern kannte.“
Schwerpunkt-Klassen sind ein Erfolgsmodell der Rheinhauser Gesamtschule
Sein Bemühen war es, die Fähigkeiten des Kollegiums für die Entwicklung der Schule zu nutzen, sagt Derksen. Das Ergebnis sind die Schwerpunkte in den Eingangsklassen 5 und 6, die vom Klassenlehrer unterrichtet werden: „Es bindet den Lehrer an die Klasse und erleichtert den Übergang aus der Grundschule. Da bringt tolle Ergebnisse.“ Mit Musik begann es, heute können die Kinder wählen zwischen Naturwissenschaften, Erste Hilfe, Kunst, Hauswirtschaft, Sport und Mathematik.
„Gemeinsames Lernen funktioniert nicht ohne Sonderpädagogen“
Mit den Schülerzahlen in Rheinhausen wuchs auch die Heinrich-Heine-Gesamtschule: Auf sechs Züge und insgesamt 1100 Schüler und fast 100 Lehrerkräfte, zehn Klassencontainer stehen zusätzlich auf dem Gelände. Ab 2027 soll ein neuer Anbau entstehen, dem der alte Pavillon für den Ganztag weichen soll. „Ich bin der Schulleiter zwischen den Bauphasen“, scherzt Günter Derksen. Als er kam, war die Schadstoff-Sanierung des Gebäude gerade abgeschlossen.
Rund 65 Kinder mit Förderbedarf besuchen die Schule des „gemeinsamen Lernens“. Ein Ansatz, der auch in Rheinhausen „mit Null Expertise gestemmt werden muss“, wie der Schulleiter bedauert. Die einzige Sonderpädagogin ist langzeitkrank, die zweite Stelle unbesetzt. „Eine dezentrale Beschulung von I-Kindern mit der gleichen Lehrerzahl funktioniert nicht“, ist Derksens Erfahrung.
Pläne für den Ruhestand: Touren mit Fahrrad und Motorrad
„Ich gehe ohne Angst vor dem Ruhestand“, sagt der 66-Jährige. Seine Stellvertreterin Cordula Klüter leitet die Schule, nach dem Sommer soll die Schulleitung neu besetzt sein. Die Handwerker sind für Arbeiten am Haus bestellt. Mit seiner Frau, die im Sommer in den Ruhestand geht, sind Touren mit dem Rad und dem Motorrad schon geplant. Den Abschied, den man ihm bereitet hat, hat er genossen. „Ich wünsche Ihnen alles Gute für die Rente“, sagt ihm ein Mittwoch ein ihm fast unbekannter Schüler. Wohl ein Zeichen dafür, dass er als Schulleiter einiges richtig gemacht hat, findet Güter Derksen: „Da geht einem doch das Herz auf.“