Duisburg. Auch nach dem Wagenknecht-Zwist kommt die Linke in Duisburg nicht zur Ruhe. Warum der Vorstand kurz vor dem Parteitag hinwirft.

Bei den Linken in Duisburg stehen die Zeichen auch nach der Auseinandersetzung um die Trennung von der Wagenknecht-Fraktion weiter auf Streit.

Einen Tag vor der Mitgliederversammlung am Mittwoch, 13. Dezember (ab 18.30 Uhr, Linkes Zentrum, Landfermannstr. 9), ist der geschäftsführende Kreisvorstand von seinen Ämtern zurückgetreten.

Duisburger Vorstände machen „Destruktive Teile der Partei“ verantwortlich

Für ihren Schritt machen die beiden Sprecher Anabella Peters und Ergün Yilmaz sowie Schatzmeisterin Türkan Demir „die destruktiven Teile der Partei“ verantwortlich: „Statt Zeit in die politische Arbeit zu stecken, wurde der Aufbau eines Netzwerkes (Neustart oder Neuanfang Die Linke) innerhalb der Duisburger Partei betrieben, um politisch genehme Mehrheiten im Kreisverband zu schaffen“, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme der bisherigen Vorstände auf der Webseite des Kreisverbandes.

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Peters, Yilmaz und Demir konstatieren knapp ein Jahr nach ihrer Wahl eine „Demontage der eigenen Partei“. Sie sei „mitverantwortlich für den Abwärtstrend der letzten Jahre“.

Sie habe sich, stellen sie fest, seit dem letztlich geplatzten Auftritt von Sahra Wagenknecht und dem Bundestagsabgeordneten Christian Leye im November 2022 in Duisburg zu einer Zerreißprobe ausgeweitet.

Unentschlossen: Anabella Peters hat sich noch nicht entschieden, ob sie der Partei weiter angehören möchte.
Unentschlossen: Anabella Peters hat sich noch nicht entschieden, ob sie der Partei weiter angehören möchte. © WAZ

Kreissprecher: Werden vorzeitig aus dem Amt gedrängt

„Statt daraus Lehren zu ziehen, setzen Teile der Partei immer wieder einen drauf: Obwohl wir bereits angekündigt hatten, unter diesen Bedingungen nicht nochmal kandidieren zu wollen, sollen wir mit Unterstützung von Teilen der NRW-Landesspitze nun vorzeitig aus dem Amt gedrängt werden“, heißt es weiter. „Wir legen daher unsere Ämter mit sofortiger Wirkung nieder.“

Einen Anlass für den internen Zwist bietet wohl die bisherige Kreissprecherin Anabella Peters. Sie ist Mitarbeiterin des Bundestagsabgeordneten Christian Leye, der die Partei verlassen hat und nun im Wagenknecht-Bündnis eine Partei-Neugründung betreibt. Sie habe sich noch nicht entschieden, ob sie weiter der Linken angehören, oder austreten wolle, sagte Peters dieser Zeitung jetzt.

Ob der Parteitag bereits am Mittwoch einen neuen Vorstand wählen kann, ist zumindest fraglich: Die Neuwahl steht nicht auf der Tagesordnung.