Duisburg. In zahlreichen Großstädten sorgen Bettwanzen für eine Parasitenplage. Duisburger Kammerjäger berichten von ihren Erfahrungen und Beobachtungen.
Nicht aus den Weltstädten New York und Paris kommen Berichte über eine Parasitenplage. Auch ein Essener Kammerjäger hat wegen der Ausbreitung von Bettwanzen mehr Einsätze denn je. Seine Duisburger Kollegen geben vorerst Entwarnung geben und berichten von ihren Erfahrungen.
„Wir werden durchschnittlich drei- bis viermal im Monat zur Bekämpfung gerufen. Das war aber schon immer so“, sagt ein Mitarbeiter der Firma A&B Kessner aus Homberg. Die Zahlen aus Essen kann keiner der befragten Fachleute nachvollziehen, ein Kollege eines anderen Unternehmens findet sogar deutliche Worte und spricht von Spinnerei und Blödsinn.
Drei der befragten Firmen sind im gesamten Ruhrgebiet tätig und können keinen signifikanten Anstieg in ihrem Wirkungskreis bestätigen. Einzelne Einsätze gab und gibt es immer mal wieder, vor allem in Hotels, Jugendherbergen oder Flüchtlingsunterkünften. Das sei aber keineswegs neu, denn die Tiere sind winzig und werden leicht versehentlich mit eingepackt. Das könne einem auch in einem Luxus-Hotel passieren und sei keinesfalls ein Anzeichen für mangelnde Hygiene.
Bettwanzen-Befall ist ein großes Problem – das berichten Duisburger Kammerjäger
Wer die 4 bis 8 Millimeter großen Plattwanzen mit nach Hause gebracht haben sollte, der hat ein massives Problem. Allein mit Saugen, Wischen und Waschen bekommt man den Befall nach Angaben der Experten nicht in den Griff. Ebenso ist das Entsorgen des Bettzeugs oder der Matratze erstens verboten und zweitens sinnlos, denn die Plattwanzen verstecken sich tagsüber eher im Bettgestell oder in Ritzen und Ecken.
Hier muss definitiv der Profi ran und das kann je nach Umfang des Befalls und der Größe der Wohnung teuer werden. Die Firma Calmund und Riemer aus Bergheim berechnet für die Behandlung eines Zimmers einen Preis von 400 Euro. „Meist benötigt der Techniker etwa drei Stunden, aber es kann durchaus passieren, dass wir nachbehandeln müssen“, erklärt eine Mitarbeiterin. Die Wartezeit für den Einsatz beträgt bei Calmund und Riemer etwa eine Woche.
Der Vermieter ist nur für die Kosten verantwortlich, wenn der Mieter den Befall nicht verursacht hat (die Tiere also beispielsweise aus der Nachbarwohnung umgesiedelt sind) und er den Vermieter schnellstmöglich in Kenntnis gesetzt hat. Normalerweise ist die Bekämpfung von Bettwanzen nicht in Hausratsversicherungen inbegriffen, es gibt aber die Möglichkeit, sich auch als Privatperson dagegen zu versichern. Hier muss aber genau geschaut werden, denn wer eine Absicherung gegen Schädlingsbefall abgeschlossen hat, geht in den meisten Fällen bei Bettwanzen leer aus. Viele Versicherer zahlen nur bei Kakerlaken, Ratten, Mäusen, Motten, Ameisen und Silberfischen. Nachfragen lohnt, einige Versicherer sind kulant und erstatten Pauschalpreise.
Großflächige Hautirritation bei Allergikern
Das Problem einfach auszusitzen ist ebenfalls keine Option. Die einzelnen Tiere leben rund sechs Monate und ein Weibchen legt in ihrem Leben bis zu 500 Eier. Da wird es dann irgendwann eng im Schlafzimmer. Außerdem hinterlassen die Insekten juckende Stiche. Wirklich gesundheitsgefährdend sind die Mini-Vampire nicht, denn sie übertragen keine ansteckenden Krankheiten.
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Bei Allergikern können die zumeist dicht nebeneinander auftretenden Sticke jedoch großflächige Hautirritationen auslösen. Wem das bekannt vorkommt, der sollte schnell handeln, damit sich der Befall nicht auf die ganze Wohnung ausdehnt.