Duisburg. Beim Football in der Arena klappte es mit dem Bier-Nachschub. Was heißt das fürs Derby MSV–RWE? Chef-Caterer Kersten erklärt die Ausgangslage.

Beim Football in der Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena habe alles perfekt geklappt. Das sagt nicht nur Oliver Kersten, der seit zehn Jahren für das gastronomische Angebot im Stadion verantwortlich ist. Sondern auch ein Fußball-Fan, der sich an die Redaktion gewandt hat: Beim Finale der European League of Football (ELF) habe man gesehen, dass es mit der Bierversorgung auch anders gehe als bei vielen MSV-Heimspielen.

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Denn während man beim Fußball oft lange für ein Getränk anstehen müsse, habe es beim Football zusätzliche Bierstände und damit auch kürzere Wartezeiten gegeben, so der Duisburger „Zebra“-Anhänger. Oliver Kersten bestätigt diesen Eindruck auf Nachfrage: Nach dem Finale sei das Catering sogar von der ELF gelobt worden. Doch was läuft bei MSV-Spielen anders?

Caterer des MSV Duisburg: Atmosphäre bei Football-Spielen ist anders

Die Fans des MSV Duisburg sind unzufrieden – mit den schlechten sportlichen Leistungen ihres Clubs ebenso wie mit den Bierpreisen im Stadion.
Die Fans des MSV Duisburg sind unzufrieden – mit den schlechten sportlichen Leistungen ihres Clubs ebenso wie mit den Bierpreisen im Stadion. © imago/Team 2 | IMAGO/Maik Hölter/TEAM2sportphoto

Rückblick: In der Vergangenheit bildeten sich immer wieder Staus vor den Bierbuden in der Arena. Beim Spiel MSV gegen 1860 München hatten deswegen viele Fans sogar den Anstoß zur zweiten Halbzeit verpasst. Auch zuvor gab es immer wieder Kritik wegen der Bewirtung, die aus Sicht vieler Fans nicht schnell genug geht.

Dass solche Beschwerden nach dem ELF-Finale nicht aufkamen, sieht Oliver Kersten in mehreren Faktoren begründet: „Die Stimmung ist bei solch einem Football-Event ganz anders, die Leute sind länger vor Ort und entspannter und verpassen auch nicht direkt etwas Relevantes, wenn sie ein Bier holen.“ Zudem seien auch die Stoßzeiten an den Bierbuden unterschiedlich – tatsächlich müssen Caterer beim Fußball innerhalb einer kurzen Halbzeitpause gleichzeitig Tausende Menschen versorgen.

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Doch auch bei MSV-Spielen könne man die Kundschaft inzwischen deutlich schneller bedienen. „Wir haben zusätzliche Biertheken aufgestellt und seitdem keine Warteschlangen mehr“, sagt Kersten. Um die Schnelligkeit des eigenen Teams zu testen, habe er sogar Testkäufer losgeschickt. Ergebnis: eine deutliche Verbesserung.

Mobile Bierbuden dürfen wahrscheinlich nicht aufgestellt werden

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Ob die MSV-Fans allerdings auch am Samstag ihr Bierchen an den mobilen Buden bestellen können, die zuletzt zwischen den einzelnen Imbissständen aufgebaut wurden, ist fraglich. Es gebe leider sicherheitsrelevante Gründe, die dagegen sprächen, bedauert Kersten. Bereits vor einigen Wochen beteuerte er, er mache „wirklich alles, was möglich ist“. Doch auch Mitarbeiter, die mit Bier-Rucksäcken auf den Tribünen unterwegs seien und die Fans direkt am Platz bedienten, könne er wegen der Sicherheitsvorgaben nicht einsetzen.

Und so könnte es auch beim Derby Stadionbesucher geben, denen das Bier zu langsam läuft. Die MSV-Fans brauchen wohl in diesen Zeiten vor allem eins: Geduld – und das in in vielerlei Hinsicht.

>> Feinkost Kersten ist seit 2013 Caterer in der Schauinsland-Reisen-Arena

  • Oliver Kersten rechnet damit, dass beim Duell MSV gegen RWE wohl 80 Hektoliter Bier über die Theke gehen.
  • Sein Unternehmen „Feinkost Kersten“ ist seit 2013 für die Bewirtung der Zuschauer bei den MSV-Heimspielen verantwortlich. Dazu gehören der Tribünenbereich mit den Imbiss-Kiosken, aber auch der Businessbereich und die Logenebene mit insgesamt 41 Logen.
  • Das 1913 gegründete Duisburger Unternehmen ist seit 2016 auch beim Regionalligisten Alemannia Aachen für das Catering im dortigen Stadion zuständig.