Duisburg. In einem Brief schreibt ihre kleine Schwester an die tote Alia A. (19). Ehemann überfuhr die Duisburgerin und ihren Sohn, prügelte die Frau tot.
Mit nur 19 Jahren endete das Leben von Alia A. aus Duisburg abrupt. Ihr Ehemann überfuhr die junge Frau und ihr 17 Monate altes Kind am Sonntag im Duisburger Norden mit seinem Mercedes (wir berichteten). Anschließend prügelte und trat er wie wild auf die junge Mutter ein. In den Stunden nach der brutalen Attacke kämpften die Ärzte um das Leben der Duisburgerin. Ein Kampf, der wohl nicht mehr zu gewinnen war. Alia A. starb an ihren schweren Kopfverletzungen, die ihr Mann ihr durch die Schläge und Tritte zugefügt hatte. Mit einem emotionalen Abschiedsbrief am Tatort hat sich ihre Schwester an die Tote gewendet.
Zahlreiche Grablichter stehen Tage nach der Tat an der Ecke Oswaldstraße/Herzogstraße im Stadtteil Vierlinden. Es sind weiße und rote Lichter dabei. Auf einige davon sind Herzen gemalt. Außerdem haben Nachbarn und Angehörige Blumen niedergelegt – und auch Plüschtiere. Der kleine Bär, die hellblaue Qualle oder das bekannte Pokémon Pikachu – es sind wohl stumme Grüße an den kleinen Sohn, der bei der brutalen Attacke ebenfalls lebensgefährlich verletzt wurde. Er saß im Kinderwagen, als sein Vater auf Mutter und Kind zuraste.
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An einem Blumenstrauß hat die Schwester der 19-Jährigen einen Brief befestigt, in Klarsichtfolie eingehüllt, so dass Regen und Sonne ihm nichts anhaben können. Und so, dass Passanten an der emotionalen Botschaft teilhaben können.
„Mein Schwesterherz, du wirst immer meine große Schwester bleiben. ich liebe dich über alles“, schreibt die jüngere Schwester der toten Duisburgerin. Außerdem verspricht die Familie der Frau, sich gut um ihren Sohn zu kümmern. Er sei bei ihnen in guten Händen – „so wie du auch für ihn da wärst“.
Junge ringt weiter um sein Leben
Die Angehörigen der Frau hoffen inständig, dass der Junge – anders als seine Mutter – die Attacke überlebt. Nach Informationen von Donnerstag hat sich der Zustand des Kindes ganz leicht verbessert, die Mediziner sehen aber weiterhin Lebensgefahr. Medienberichte, wonach der Junge außer Lebensgefahr sei, konnte die Polizei nicht bestätigen. Das Kleinkind wird in einer Spezialklinik behandelt.
Der Vater, ein 25 Jahre alter Serbe, sitzt in Untersuchungshaft. Der Haftbefehl gegen ihn lautet auf Mord und versuchten Mord.
Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler einer Mordkommission geriet er am Sonntagmittag im nördlichen Zipfel Duisburgs mit der 19-Jährigen wohl in einen Streit. Anschließend stieg er in seine silberne Mercedes C-Klasse und überfuhr seine Frau und das gemeinsame Kind. Dann folgte der weitere Gewaltexzess mit Schlägen und Tritten.
Die Attacke endete erst, als Passanten eingriffen und den 25-Jährigen festhielten, bis die alarmierte Polizei am Tatort eintraf und ihn festnahm. In Befragungen forscht die Kripo nach dem Motiv für die tödliche Tat. Die bisherigen Vernehmungen deuten auf Beziehungsstreitigkeiten und ein mögliches Trennungsszenario hin. Der 25-Jährige selber schweigt gegenüber den Ermittlern bislang dazu.
>> Frau wohnte nicht weit vom Tatort entfernt
- Die Tat ereignete sich unweit des Wohnortes der jungen Frau. Der Wagen erfasste Mutter und Kind auf dem Gehweg im Bereich dreier Garagen.
- Das Auto krachte anschließend in eine Hauswand, kam dort zum Stehen.