Duisburg. Ein sichtlich angeschlagener Markus Krebs musste am Sonntag seinen Auftritt in Duisburg abbrechen. Eine Krankheit plagt den Comedian seit Jahren.

Die gute Laune erhielt einen starken Dämpfer, als Witze-Kaiser Markus Krebs seinen zweiten Auftritt in der fast ausverkauften Mercatorhalle krankheitsbedingt abbrechen musste. Das Publikum zeigte Verständnis für den sichtlich angeschlagenen Publikumsliebling, soll aber für den Ausfall entschädigt werden.

Am Samstag war noch alles gut gelaufen, auch in der ersten Hälfte des zweiten Abends brannte der bekennende „Fan des flachen Witzes“ im Sekundentakt sein Feuerwerk zündender Gags mit der von ihm gewohnten bodenständigen Souveränität ab. „Comedy alle wegen mir?“ nennt er sein jüngstes Erfolgsprogramm, mit dem er seit einigen Monaten auf Tour geht, wobei ihn seine Corona- und jahrelange Diabetes-Erkrankung schon im März zu einem Abbruch zwangen.

Markus Krebs muss abbrechen: Aufbauender Applaus und Genesungswünsche

Inmitten des wuchernden Comedy-Hypes nimmt Markus Krebs eine unverkennbar individuelle Position ein. Einen ganzen Abend das Publikum mit Witzen zu unterhalten, das gelang vor ihm allenfalls dem seligen Kurt Lauterbach. Mit einem Format, das vor 30 Jahren schon als überholt galt und das Krebs mit seinem persönlichen Charisma zu neuem Leben erweckte.

[Duisburg-Newsletter gratis abonnieren + Seiten für Duisburg: Blaulicht-Artikel + MSV + Stadtteile: Nord I Süd I West + Themenseiten: Wohnen & Immobilien I Gastronomie I Zoo]

Mit Mütze, Sonnenbrille und Bierpulle bewaffnet, füttert er das Publikum an einem einzigen Abend mit einem Reservoir an lebensnahen Witzen, mit denen man alle Familienfeiern bis ans Ende einer durchschnittlichen Lebensspanne in Stimmung bringen könnte. Vorausgesetzt, man hat die Gabe, sich die pausenlos das Zwerchfell attackierenden Salven merken und auch noch so mitreißend abbrennen zu können wie der gebürtige Duisburger.

Hochsensible Allergiker in Sachen „Political“ oder „Cultural Correctness“ sollten angesichts der zugespitzten, zwischen Theke, Fußballplatz und Gyn-Stuhl angesiedelten Anekdötchen allerdings Vorsicht walten lassen. Letztlich werden aber Männer und Frauen, Deutsche und „Imis“, MSV- und Schalke-Fans mit gleicher Inbrunst durch den Kakao gezogen. Und das wichtigste: Man nimmt Markus Krebs auch in unterirdischen Regionen des Humors seine ehrliche Sympathie für die Menschen mit allen ihren Schwächen ab.

Man nimmt Markus Krebs auch in unterirdischen Regionen des Humors seine ehrliche Sympathie für die Menschen mit allen ihren Schwächen ab.
Man nimmt Markus Krebs auch in unterirdischen Regionen des Humors seine ehrliche Sympathie für die Menschen mit allen ihren Schwächen ab. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Und für manchen kulturell höherwertigen Gag gibt er dem Publikum sogar Bedenkzeit: „Verlassen zwei Gallier bei frostigen Temperaturen ihr Dorf. Sagt der eine, ‘Scheiß Kälte’. Meint der andere, ‘Selber Scheiß Kelte’.“ So geht’s auch.

Nach der Pause beginnt Markus Krebs zunächst mit dem zweiten Teil seines Programms, zieht nach kurzer Zeit jedoch die Notbremse. „Ich kann nicht mehr“, sagt er und versichert dem Publikum, dass es eine Entschädigung und einen Nachholtermin geben wird. Seine Fans reagieren mit aufbauendem Applaus, einzelne rufen Genesungswünsche in Richtung Bühne.

Die Entschädigung für den abgebrochenen Abend regelt die Agentur von Markus Krebs. Sie ist per E-Mail erreichbar unter kontakt@s2-management.de