Duisburg. Die Eingliederung des Duisburger Immobilienmanagements in die Wirtschaftsbetriebe soll das IMD besser machen. Warum das der letzte Schuss ist.
Der Rat hat entschieden, das städtische Immobilienmanagement IMD in die Wirtschaftsbetriebe (WBD) einzugliedern. Es ist der letzte Schuss – und der sollte sitzen. Der Druck, Veränderungen beim kommunalen Krisenbetrieb zu handeln, war groß.
IMD: Zwei Jahrzehnte nach seiner Gründung noch kein effizienter Betrieb
Das IMD ist in zwei Jahrzehnten nach seiner Auslagerung aus der Kernverwaltung nie zu einer effizienten Bewirtschafterin der rund 1200 städtischen Liegenschaften geworden. In acht Jahren verschliss der Betrieb vier Geschäftsführungen, auch Thomas Krützberg, „Allzweckwaffe“ der Verwaltung, konnte es zuletzt nicht richten.
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Letztlich waren auch Entlastungen – von Flächenentwicklung, Schul-Neubauten und Kitas – nicht zielführend. Fördermillionen für die Schulen bekommt das IMD nicht auf die Straße, arbeitet sich nach Jahren weiter an Toiletten-Sanierungen ab. Mitunter vergrößern Sanierungsversuche die Schäden, Schüler und Lehrer finden sich zum Schulstart auf Baustellen wieder. Ein digitales Kataster für die Gebäude gibt es noch immer nicht – die desaströse Datenlage zum Gebäudebestand bremst effektive Planung aus.
Fehlende Daten, Finanzen und Personal: Diese Probleme sind hausgemacht. Andere sind extern verursacht, etwa durch das kommunale Ausschreibungsrecht. Hier muss das Land schnell dafür sorgen, dass die Städte auch dann an Generalunternehmer ausschreiben dürfen, damit Projekte beschleunigt werden und nicht – wie der Bildungscampus Marxloh – finanziell völlig aus dem Ruder laufen.
Schneller und besser: Ohne höhere Schlagzahl der Belegschaft geht das nicht
Auf WBD-Chef Thomas Patermann wartet eine Mammutaufgabe. „Wir müssen schneller und besser bauen“, sagt er, kündigt eine „andere Kultur und effektivere Prozesse“ an. Es gilt, die Belegschaft mitzunehmen und an eine höhere Schlagzahl zu gewöhnen. Dazu braucht es an den richtigen Stellen nicht nur mehr Personal, sondern auch neue Führungskräfte für das IMD. Strukturen für die Bewirtschaftung von Immobilien müssen die WBD erst aufbauen.
Die Herausforderungen sind gewaltig: Die Schulen und das Stadttheater sind nicht die einzigen Sorgenkinder unter den Stadtimmobilien. Ob es nicht klüger wäre, die Gebag eine Hälfte der Last schultern zu lassen, wird sich erst im Rückspiegel zeigen. So bleibt die Baugesellschaft der Joker in der Hinterhand. Dass sie große Projekte übernehmen kann, ist gut zu wissen. Daran sollte sich das IMD zumindest so lange nicht versuchen, bis es in seiner neuen Heimat das Laufen gelernt hat.