Duisburg. Duisburg ächzt unter dem Lkw-Verkehr. Klimafreundliche Lkw-Antriebe sind Thema beim Nutzfahrzeuge-Kongress „Duisburg Automotive Logistics“.
Wie gelingt die Transformation in der Logistik? „Entscheidend ist die Infrastruktur“, sagt Hildegard Müller. Die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) war bei der Premiere der „Duisburg Automotive Logistics“ Gesprächspartnerin von Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer bei der „Logistic Night“ am Montagabend im Lehmbruck-Museum in Duisburg.
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Um die Innovationskraft der deutschen Hersteller ist ihrer obersten Lobbyistin nicht bange. Im internationalen Wettbewerb „kann auch die Nutzfahrzeug-Industrie gut mithalten“, so Müller, die im Düsseldorfer Norden lebt und auf dem Weg von der IAA in München nach Hamburg in Duisburg Station machte.
Kein Königsweg für die künftige Antriebstechnik der Logistikfahrzeuge
Den batterie-elektrischen „Königsweg“ der Pkw gebe es bei den Transport-Fahrzeugen nicht, so Müller. „Wasserstoff und Brennstoffzelle werden für die Langdistanz sehr wichtig sein. Aber wer sich früh festlegt, muss Glück haben.“ Letztlich entschieden die Konzepte der Logistiker und der daraus resultierende Bedarf für ihren Fuhrpark über die Wahl des Antriebs.
„Wir müssen auch beantworten, wie wir mit dem Bestand umgehen“, warnte Müller. Rund 2,3 Millionen Diesel-Zugmaschinen, die aktuell in Europa verkehren, werden erst nach und nach durch klimafreundliche Antriebe ersetzt. „Wir brauchen die Energie für den Weg, den wir gehen“, so die VDA-Präsidentin. Sie wirbt deshalb für eine Offenheit bei den Energieträgern, nennt die Diskussion über synthetische Kraftstoffe „befremdlich“.
Hildegard Müller: „Besser Ziele als Technologien vorgeben“
Auch bei Vorgaben für die Antriebe der Zukunft sollten sich Politik und Behörden besser zurückhalten, um keine Arbeitsplätze in Deutschland zu gefährden, findet die oberste Lobbyistin der Autobauer. „Andere Regionen geben Ziele vor, keine Technologien. Die Fahrzeuge werden kommen. Die Frage ist, ob sie auch hier gebaut werden.“
Entscheidend für den Technologiewandel in den Fuhrparks sei die zuverlässige Verfügbarkeit von Infrastruktur und Energieträgern: Dafür müsse der Ausbau von Strom- und Wasserstoffnetzen, Ladepunkten für Lkw und Transporter mit Blick auf die ehrgeizigen EU-Klimaziele schneller vorankommen als bisher. „Die Zeit drängt“, mahnt Müller. „Wer bezahlt den Ausbau?“, fragt sich nicht nur Autoprofessor Dudenhöffer. Die Antwort der Autolobbyistin: „Am Ende zahlt es der Verbraucher und der Steuerzahler, da sollten wir uns nichts vormachen.“