Duisburg-Neudorf. Der Sternbuschweg ist eine vielbefahrene Straße in Duisburg. Bald wird sie saniert und zur Großbaustelle. Was Autofahrer jetzt wissen müssen.
Der Sternbuschweg ist eine der Lebensadern des Duisburger Stadtverkehrs im Bezirk Mitte. 2020 nutzten rund 12800 Pkw und 420 Lkw täglich die Straße – wegen Corona lagen diese Zahlen aber niedriger als in den Vorjahren. Nun droht den Autofahrern auf dem Sternbuschweg in den nächsten Jahren Stau – und auch ÖPNV-Nutzer und Radfahrer werden Umleitungen fahren müssen. Die Stadt will die zahlreichen Schlaglöcher zwischen Liliencron- und Aktienstraße ausbessern. Das dauert und ist eine komplexe Angelegenheit. 2,2 Millionen Euro will die Stadt hier investieren. Die Politiker der Bezirksvertretung Mitte befürworteten in der jüngsten Sitzung zwar die geplanten Maßnahmen, es gab aber auch Kritik.
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Autofahrer wissen: Die Hauptverkehrsstraße ist eine Schlagloch-Piste: „Die vorhandene Fahrbahn ist geprägt von Flickstellen, Unebenheiten und anderen Deckenschäden“, konstatiert die Stadtverwaltung. Hinzu kommt: „Die baulichen Radwege sind insbesondere auf der westlichen Seite unterdimensioniert und weisen in Teilbereichen bauliche Schäden auf. Neben der Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit führt dies auch zu einer Lärmbelästigung der Anlieger.“ Mit dem westlichen Bereich ist die Straßenseite gemeint, an der sich etwa der Edeka oder der Getränkemarkt samt Penny-Discounter befindet.
Wichtige Hauptstraße in Duisburg-Neudorf ist neun Meter breit
Insgesamt misst die Fahrbahn in diesem Abschnitt zwischen Liliencron- und Aktienstraße im Querschnitt neun Meter. In der Regel ist ein Fahrstreifen für eine Fahrtrichtung 3,25 Meter breit. Auf einer zweispurigen Straße mit entgegengesetztem Verkehr werden somit 6,50 Meter benötigt. Sind Kreuzungen und „stark belastete Einfahrten“ wie vor Supermärkten und Tankstellen vorhanden, muss eine zusätzliche Linksabbieger-Spur eingerichtet sein. Dadurch erhöht sich der theoretisch benötigte Querschnitt der Fahrbahn auf 9,75 Meter. „Da jedoch anzunehmen ist, dass an den genannten Stellen hauptsächlich weniger breite Pkw abbiegen, kann die Breite des zusätzlichen Linksabbiegers reduziert werden, so dass eine Gesamtfahrbahnbreite von etwa neun Metern ausreicht“, rechnet Stadtsprecher Maximilian Böttner vor.
Zwischen Koloniestraße und Kammerstraße wurde der Sternbuschweg übrigens bereits mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II saniert. Bevor nun der Straßenbelag ausgetauscht wird, sollen Kanäle erneuert werden. Die vorhandenen Bushaltestellen werden barrierefrei ausgebaut.
Für die Radfahrer soll sich übrigens nichts ändern – außer, dass auch die Radwege saniert werden. Radfahren macht auf dem Sternbuschweg bisher keinen Spaß. Der Weg ist schmal. Autos parken teilweise längs zur Fahrbahn, und die Radspur wird immer wieder von Haltestellen unterbrochen. „Ein Umbau der Radverkehrsanlage würde eine Querschnittsverschiebung der gesamten Straße einschließlich aller Nebenanlagen auslösen. Dies ist bei dem Ziel der Fahrbahnerneuerung nicht vertretbar. Ziel ist der einheitliche Fortbestand der vorhandenen, baulichen Radverkehrsanlage“, erklärt Böttner auf Nachfrage.
Eigentlich müssten Radler absteigen
Streng genommen müssten Radler also absteigen, wenn sie an den Bushaltestellen vorbeikommen und den Drahtesel schieben. „Das ist lebensfremd“, sagt FDP-Politiker Frank Albrecht in der Sitzung der Bezirksvertretung Mitte trocken. Die Grünen monieren ebenfalls den Vorschlag und bedauern, dass seinerzeit ihr Antrag, aus der Grabenstraße eine Fahrradstraße zu machen, keine Mehrheit fand.
Wie es ist, wenn sich der Verkehr auf dem Sternbuschweg staut, können die Autofahrer jetzt schon erleben. Momentan finden Bombensondierungen statt. Noch bis Oktober dauern diese Arbeiten. Martin Schumacher von der CDU schwant: „Die Autofahrer werden sich auf eine lange Baustelle einstellen müssen.“ Die Politiker sämtlicher Parteien forderten die Stadt auf, die Arbeiten gut zu koordinieren und nicht noch parallel an anderen Straßen in Neudorf zu buddeln, damit sich das Chaos in Grenzen halte. „Straßenbau- und Verkehrsbehörde führen eine Baustellenkoordination bei derartig umfangreichen Baumaßnahmen durch. Bei Bedarf werden betroffene Organisationen wie Kanalbau, Polizei, Feuerwehr und ÖPNV eingebunden“, betont Böttner.
Kanalbauarbeiten sollen 2023 beginnen
Die Kanalbauarbeiten sollen Ende 2023 beginnen – und bis Ende 2025 fertiggestellt sein. Erst danach kann die Straße erneuert werden. „Die Bauphasen werden so entwickelt, dass die Sicherheit der Bauarbeiter und der Verkehrsteilnehmer stets gewährleistet ist. Die Störungen des Verkehrs für Kraftfahrzeuge, Fußgänger und Radfahrer sollen so gering wie möglich gehalten werden.“ In Fahrtrichtung von Nord nach Süd bleibt der Sternbuschweg befahrbar. In der umgekehrten Richtung sollen Pkw und Busse über die Kammerstraße und Lotharstraße zur Mülheimer Straße umgeleitet werden.
Vonseiten der Verwaltung heißt es, dass der Zeitplan dem „aktuellen Planungsstand“ entspreche. „Aufgrund der langen Vorlauf- und Bauzeiten gibt es aber viele Unwägbarkeiten, die jeweils zu Verzögerungen führen können.“