Duisburg. Ein Großaufgebot der Feuerwehr ist zum Hauptbahnhof ausgerückt. Dort qualmte eine Bahn im U-Bahnhof. Warum die Station länger gesperrt blieb.
Aufregung in der Duisburger Innenstadt: Mit zahlreichen Löschwagen ist die Feuerwehr am Donnerstagnachmittag zum Duisburger Hauptbahnhof ausgerückt. Die Einsatzkräfte haben gegen 16.35 Uhr den Zugang zum U-Bahnhof „Duisburg Hbf“ abgesperrt.
[Praktisch & zuverlässig, aktuell & umfangreich: Den besten Nachrichtenüberblick für Duisburg im Netz bietet unser Duisburg-Newsletter. Hier können Sie die tägliche E-Mail gratis bestellen.]
Der Grund: Ein Zugführer der DVG hatte im U-Bahnhof die Feuerwehr wegen der Rauchentwicklung an seinem Fahrzeug alarmiert. Betroffen war ein altes Fahrzeug auf der Straßenbahn-Linie 903, das in Richtung Hüttenheim (Süden) unterwegs gewesen war.
Feuerwehr Duisburg eilt zum Hauptbahnhof: Festsitzende Straßenbahn-Bremse qualmte im U-Bahnhof
Gegen 17 Uhr konnte Feuerwehr-Chef Oliver Tittmann Entwarnung geben: Die festgefahrene Bremse sorgte im Bereich der Haltestelle Duisburg Hbf für den Qualm. „Der Bahnfahrer hat vorbildlich gehandelt, die Fahrgäste evakuiert und zum Feuerlöscher gegriffen“, berichtete Tittmann. Verletzt wurde nach seinen Angaben niemand.
Der Alarm im Untergrund löste aus, dass die Feuerwehr mit einem Großaufgebot zum Hauptbahnhof eilte: Sechs Löschfahrzeuge und zwei Spezialwagen mit Atemschutzausrüstung hielten am Harry-Epstein-Platz, dazu mehrere Rettungs- und Streifenwagen.
[Seiten für Duisburg: Blaulicht-Artikel + MSV + Stadtteile: Nord I Süd I West + Themenseiten: Wohnen & Immobilien I Gastronomie I Zoo]
Der aktuelle Stand und Details zur Störung im U-Bahnhof Hbf Duisburg:
17.05 Uhr: Die U-Bahn-Station ist noch gesperrt. Wann die Haltestelle wieder freigegeben wird, ist nicht bekannt.
Lesen Sie diese Berichte über die anfälligen alten Bahnen der DVG
- Duisburger Straßenbahn-Dauerkrise: Tiefpunkt vor der Wende?
- 901: Seit acht Jahren Busse statt Bahnen – Ende ist in Sicht
- DVG noch unpünktlicher als befürchtet – Bericht nennt Zahlen
- DVG: So erklären zwei Verantwortliche die Krise
17.20 Uhr: DVG-Sprecher Ingo Blazejewski bestätigt, die Ursache für die Rauchentwicklung sei eine festsitzende Bremse an einer Straßenbahn (Linie 903, Fahrtrichtung Mannesmann) gewesen. Auf den drei schienengebundenen Linien, die durch den Tunnel fahren (901, 903, U79), führt der Vorfall zu etlichen Verspätungen.
Der betroffene alte Straßenbahnwagen (GT 10 NC-DU) werde nun abgeschleppt und in die Werkstatt gebracht. „Die Strecken sind schon wieder freigegeben“, so Blazejewski. Der Zugang zur Station „Duisburg Hbf“ werde jedoch erst wieder freigegeben, wenn die Station rauchfrei ist. Der Rauch müsse zunächst abziehen.
17.30 Uhr: Die Polizei lässt noch immer keine Fahrgäste in die U-Bahn-Station.
17.42 Uhr: Die Haltestelle Hbf Duisburg ist weiter gesperrt. Hier hält keine Bahn, und die Polizei lässt keine Fahrgäste hinunter.
17.45 Uhr: Nun wurde sogar der Rollladen zum U-Bahnhof am Harry-Epstein-Platz heruntergelassen.
18 Uhr: Fast schon amüsant: Jetzt kommen über die Rolltreppen Fahrgäste von unten hinaus ins Feie, aber die Ordner lassen weiterhin niemanden von oben hinunter in den U-Bahnhof. Zur Erklärung: Die Bahnen verkehren längst wieder – aber die meisten halten nicht an der Station Hbf Duisburg. Bis zur Freigabe aller Bahnsteige auf beiden Ebenen müsse gewartet werden, bis der Rauch komplett abgezogen ist, erklärt DVG-Sprecher Blazejewski auf Nachfrage der Redaktion.
Haltestelle Duisburg Hbf wieder freigegeben
18.10 Uhr: Die Sperrungen sind aufgehoben – Passagiere dürfen wieder hinunter in den U-Bahnhof Hbf Duisburg. Der Rauch im Untergrund sollte also abgezogen sein.
An dieser Stelle folgt ein Lesetipp – es geht um einen Duisburger U-Bahnhof, den kein Fahrgast betreten darf: 22 Meter tief liegt Duisburgs geheimste Haltestelle – ein sauberer Lost Place. Warum in dem Geisterbahnhof noch nie eine U-Bahn gehalten hat.
Feuerwehr-Lob für den Zugführer
18.17 Uhr: Der Lagedienst der Feuerwehr ergänzt in einer Pressemitteilung:
Gegen 16.20 Uhr seien wegen der Rauchentwicklung im U-Bahnhof mehrere Notrufe bei der Feuerwehr eingegangen.
- „Der Lokführer reagierte vorbildlich und unternahm bereits erste Löschmaßnahmen mit mehreren Feuerlöschern und konnte somit eine Ausbreitung verhindern. Der U-Bahnhof war bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte bereits geräumt.“
- Die Feuerwehr hat den betroffenen Bereich laut Leitstelle doch auch aktiv entraucht.
- Insgesamt waren etwa „70 Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehr, der Berufsfeuerwehr und des Rettungsdienstes an dem Einsatz beteiligt“. Für die Feuerwehr war der Einsatz gegen 17.40 Uhr beendet.