Duisburg. Kriminelle haben einen Geldautomaten im Mercator Center in Duisburg gesprengt. Was das für den Betrieb des Einkaufszentrums mit Globus bedeutet.
Sechs Tage nach der Sprengung eines Geldautomaten der Sparkasse in Duisburg-Beeck haben Kriminelle erneut versucht, am frühen Donnerstagmorgen einen Bankautomaten im Duisburger Norden zu sprengen: Dieses Mal im Mercator Center an der Berliner Straße in Obermeiderich. Zur Sprengung kam es nach Angaben der Polizei in Essen gegen 4 Uhr.
Zeugen haben einen lauten Knall und kurz darauf eine Explosion vernommen, weniger später sollen sie auch rund um den Eingang des Einkaufszentrums Rauch bemerkt haben, berichtet die Pressestelle der Polizei. Weitere Fahndungshinweise gebe es durch Zeugenaussagen bislang aber nicht, sagt ein Sprecher der Polizei.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen vor Ort aufgenommen. Es wurden Spuren gesichert und Fotos vom Tatort gefertigt. Unklar ist, ob ein oder mehrere Täter beteiligt waren. Ob sie Beute machen konnten, ist ebenfalls Gegenstand der Ermittlungen, so die Beamten. Durch die Sprengung sei auch ein Sachschaden entstanden. Die Statik des Gebäudes wurde nach ersten Einschätzungen nicht beeinträchtigt.
Die Polizei bittet um Hinweise: Wer hat Verdächtiges wahrgenommen? Wem sind Personen oder Fahrzeuge aufgefallen? Zeugen werden gebeten, sich unter 0201 8290 mit der Polizei Essen in Verbindung zu setzen. Wer über sachdienliches Film-/Videomaterial verfügt, kann dieses den Ermittlern über das Hinweisportal im Internet zur Verfügung stellen.
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Mercator Center mit Globus: Betrieb geht normal weiter
Zu den Mietern des Einkaufszentrum an der Berliner Straße und in unmittelbarer Nähe zum Autobahnkreuz Oberhausen-West, das die A 3 mit der A 42 verbindet, zählen etwa der bislang einzige Globus-Supermarkt in Duisburg, Möbel-Discounter Roller sowie ein dm-Drogeriemarkt. Das Einkaufszentrum hat am Donnerstagmorgen den Betrieb normal wieder aufgenommen. Weitere Fragen dieser Redaktion ließ das Centermanagement aber unbeantwortet.
Die Zuständigkeit für Geldautomaten-Sprengungen in Duisburg liegt nach einem Erlass neuerdings bei der Polizei Essen. Grund dafür ist die Kriminalhauptstellenverordnung (KhSt-VO NRW). In dieser ist festgelegt, welche besonders schweren Straftaten nicht von der eigentlich örtlich zuständigen Polizeibehörde, sondern von der übergeordneten Kriminalhauptstelle bearbeitet werden.
Automaten-Sprengungen in Duisburg:
Mit dem aktuellen Fall hat das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen (LKA NRW) seit Januar 2017 insgesamt 30 Sprengungen von Geldautomaten in Duisburg registriert. Die Statistik zeigt folgende Fallzahlen:
- 2017 – acht Sprengungen
- 2018 – eine Sprengung
- 2019 – keine Sprengung
- 2020 – sieben Sprengungen
- 2021 – vier Sprengungen
- 2022 – sechs Sprengungen
- 2023 – bislang vier Sprengungen