Duisburg. Ruhige Liegefläche, Seezugang und ein besonderes Schwimmbecken: Wo das in Duisburg mit einer Vereinsmitgliedschaft möglich ist und was es kostet.

Das nennt man wohl Weitblick. Als die Verantwortlichen des Amateur-Schwimm-Club Duisburg e.V. (ASCD) vor Jahrzehnten das große Sportbecken anlegten, entschieden sie sich für die besondere Form. Deswegen können die Schwimmer weiter ihre Bahnen ziehen, während die erfolgreichen Bundesliga-Wasserballer im gleichen Wettkampfbecken trainieren.

„Ich komme ja viel in Deutschland rum, aber das habe ich sonst nirgends gesehen“, sagt der Bundesliga-Wasserballer und Ex-Nationalspieler Nils Illinger. Das Besondere an dem 50-Meter-Becken: Es hat die Form eines L. Trainieren die Wasserballer, bleiben den Schwimmern immer noch 25 Meter für ihre Bahnen. Der Schwimmclub zählt mit knapp 3700 Mitgliedern zu den größten Sportvereinen Duisburgs. Das liegt sicherlich am einzigartigen Angebot. Denn neben dem beheizten 50-Meter-Becken haben die Mitglieder einen direkten Zugang zum Barbarasee – mit kleinem Sandstrand.

Das Schwimmbecken des ASC Duisburg hat eine besondere Form.
Das Schwimmbecken des ASC Duisburg hat eine besondere Form. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Im See können sie baden, die Schwimminsel, zwei Tretboote und sechs Bretter zum Stand-Up-Paddeln nutzen. „Das Zusammenspiel von Schwimmbad und See ist Gold wert“, sagt Illinger, der seit zwei Jahren Geschäftsführer des ASCD direkt neben der Regattabahn ist.

Schwimmen im ASCD: „Wir bieten auch viel“

Einziger Haken: Nur Mitglieder dürfen die 22.000 Quadratmeter große Anlage mit riesiger Liegefläche unter Bäumen nutzen. Zur Anlage gehört unter anderem auch ein Beachvolleyball-Feld und ein Spielplatz. Am Eingang regeln drei Pförtner im Schichtbetrieb den Zugang. Der Vorteil: Deswegen wird es nie zu voll. Auch nicht, wenn die Sonne so richtig einheizt und Mitglieder in Scharen anlockt.

Auch ein Beachvolleyball-Feld gehört zur Anlage.
Auch ein Beachvolleyball-Feld gehört zur Anlage. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Allerdings hat dieser Luxus seinen Preis. Pro Erwachsenen werden 310 Euro Jahresbeitrag fällig, auch der Ehepartner zahlt voll. Junge Erwachsene bis 26 Jahre kommen mit 155 Euro davon. Jugendliche bis 17 Jahren zahlen 125 Euro und Kinder bis 6 Jahren nichts. Geschäftsführer Illinger räumt ein, dass die Mitgliedschaft ihren Preis hat. „Aber dafür bieten wir auch viel.“

Hinzu kommt die einmalige Aufnahmegebühr von 100 Euro, die allerdings entfällt, wenn ein Erwachsener ein Kind mitbringt. Warum das? „Wir sind ein Familienverein und wollen möglichst vielen Kindern das Schwimmen beibringen“, betont Leistungssportler Illinger.

Interessant für Familien: Schwimmkurse kosten nicht extra

Zudem interessant für Eltern: Die Schwimmkurse im Verein kosten nicht extra. Alle Trainer besitzen eine Lizenz. Sie unterstützen auch die Lehrer in Duisburgs Schulen beim Schwimmunterricht, in Kooperation mit dem Stadtsportbund. „Denn es gibt viel zu viele Kinder, die nicht schwimmen können“, sagt der 27-Jährige. In der Tat: Innerhalb von fünf Jahren hat sich die Zahl der Nichtschwimmer im Grundschulalter verdoppelt.

Nach einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) konnten im vergangenen Jahr rund 20 Prozent der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren nicht schwimmen. „Es sterben jedes Jahr viel zu viele Menschen in unseren Gewässern. Da wollen wir entgegenwirken“, sagt der Sportmanager. Schon als der Verein 1909 auf dem Gelände einer früheren Kiesgrube gegründet wurde, ging es vornehmlich darum, Kindern das Schwimmen beizubringen. Das haben Amateure übernommen, weshalb der Verein wohl auch Amateur-Schwimm-Club heißt.

Camps für Kinder, Kurse für Erwachsene

Bis heute ist dem Verein neben dem Breiten- und dem Leistungssport die Jugendarbeit besonders wichtig. Deswegen gibt es auch das dreiwöchige Sommercamp in den Schulferien. Mehr als 100 Kinder treiben von Montag bis Freitag gemeinsam Sport, lernen schwimmen, sind in der Natur, machen Ausflüge etwa zum Maislabyrinth nach Kevelaer. „Die Kinder kommen mit strahlenden Augen morgens hier an. Dabei sind schon viele Freundschaften entstanden.“

Für die Erwachsenen bietet der Verein zusätzlich Fitnesskurse auf dem Gelände und im Wasser an. Die Kurse geben Trainer des Duisburger Fitnessstudios Vita Sport. Das Freibad ist in der Sommersaison von Mai bis Oktober geöffnet. Im Winter können die Clubmitglieder zu festgelegten Zeiten kostenfrei in 25-Meter-Becken der Hallenbäder Wanheim an der Düsseldorfer Landstraße und Neuenkamp an der Paul-Rücker-Straße ausweichen.

ASCD ist Austragungsort bei den World University Games 2025

Die Wasserballer trainieren dann im benachbarten Schwimmstadion. Sie sind das sportliche Aushängeschild des ASCD. Wenn 2025 die Welthochschulspiele, also die World University Games, in Nordrhein-Westfalen stattfinden, ist der Duisburger Verein ein Austragungsort.

Nils Illinger ist der Geschäftsführer bei den Amateuren.
Nils Illinger ist der Geschäftsführer bei den Amateuren. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Deswegen ist Geschäftsführer Illinger zurzeit auch in der chinesischen Stadt Chengdu, wo die studentischen Spitzensportler gerade in 18 verschiedenen Sportarten um Medaillen kämpfen. Mit dabei sind auch drei Wasserballer aus Duisburg. Illinger studiert vor allem die Organisation, damit in zwei Jahren in Duisburg alles rund läuft. „Wir haben hier in Duisburg eine in Deutschland einzigartige Konzentration an Trainingsflächen“, sagt der Centerverteidiger. Nämlich im Umkreis von 800 Metern die Leistungszentren im Schwimmstadion und der beiden Duisburger Wasserball-Bundesligisten Duisburger Schwimmverein von 1898 und ASCD.

>>Amateur-Schwimm-Club Duisburg nimmt Mitglieder auf

  • Das Freibad ist in der Sommersaison an jedem Werktag von 6.30 Uhr bis 21 Uhr geöffnet, am Wochenende ab 7.30 Uhr.
  • Die Wassertemperatur schwankt je nach Wetterlage. Das Becken hat zurzeit rund 26 Grad, der Barbarasee knapp 21 Grad.
  • Informationen zum Club und der Mitgliedschaft unter www.ascd.de.

>>Weitere Schwimmclubs ins Duisburg

  • Neben dem ASCD gibt es in Duisburg weitere Schwimmclubs: So liegen etwa der Duisburger Schwimmverein von 1898, die Freien Schwimmer Duisburg und auch der Trägerverein Sportheim Wedau in direkter Nachbarschaft.
  • Der DJK Poseidon betreibt das Freibad am Wolfssee, auch hier kann man Mitglied werden und hat dann freien Eintritt.
  • Im Duisburger Westen gilt dies für Mitglieder des SV Rheinhausen im Freibad Kruppsee. Weitere Vorzüge sind außerdem ein früherer Einlass und ein bevorzugter Einlass an heißen Tagen.