Duisburg. Ungeplante Premiere der neuen Super-Drohne der Feuerwehr Duisburg beim Großbrand auf der Schrottinsel in Ruhrort: Warum der Einsatz wichtig war.
Die neue Super-Drohne der Feuerwehr in Duisburg hat am Donnerstag beim Brand auf der Schrottinsel im Ruhrorter Hafen viel früher als geplant bei einem echten Großeinsatz Premiere gefeiert. „Ja, das war eine spontane Entscheidung“, sagt Feuerwehr-Chef Oliver Tittmann auf Nachfrage der Redaktion. „Die Drohne hat uns schnell wichtige Bilder aus der Luft geliefert und somit auch dazu beigetragen, das Feuer zügiger als gedacht zu löschen. Von oben sieht die Welt eben dann doch etwas anders aus.“
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Wie entwickeln sich Feuer und Rauchsäule? Ist die Schneise, um den Brand noch besser bekämpfen zu können, groß genug? Sind die Wasserwerfer richtig ausgerichtet? Antworten auf diese und weitere Fragen konnte die Drohne geben.
Feuerwehr Duisburg: Ungeplante Premiere der Super-Drohne beim Großbrand auf der Schrottinsel
Eigentlich wollte die Feuerwehr mit der Drohne nach den Sommerferien erst noch weiter trainieren und erstmals selbstständige Tests durchführen. „Aber wir haben uns angesichts des Großbrands auf der Schrottinsel kurzfristig zu einem Einsatz entschlossen, zumal die Drohne ja kontrolliert über unbewohntem Gebiet geflogen ist“, so Tittmann.
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Die Drohne, die in einem gemeinsamen Projekt („LiveLage“) mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) seit 2018 kontinuierlich weiterentwickelt und getestet wurde, war der Feuerwehr erst vor einigen Wochen endgültig übergeben worden. Branddirektor Jörg Helmrich leitet das Projekt und berichtet von anfänglichen, kleinen technischen Schwierigkeiten beim Premiereneinsatz. „Daran werden wir bei den weiter geplanten Testflügen arbeiten“, sagt er.
Genaues Luftbild in Echtzeit
Die Drohne fliegt mit einer Geschwindigkeit von 70 km/h und liefert in kurzer Zeit viele und zudem hochauflösende Bilder (50 Megapixel), die automatisch mit exakten Koordinaten in ein Kartensystem übernommen werden. So entsteht in Echtzeit ein sehr genaues Luftbild, das sofort an die Leitstelle und die Einsatzkräfte weitergeleitet wird. Der Versatz zwischen Aufnahme und Darstellung liegt laut Helmrich nur bei etwa einer Sekunde. Die Drohne ist etwa acht Kilogramm schwer, hat eine Spannweite von 2,80 Metern und fliegt in 120 Metern Höhe mit einer Geschwindigkeit von 70 km/h.
Die Feuerwehr hat auch noch eine kleinere Drohne, einen sogenannten Quadracopter, der beim Großbrand auf der Schrottinsel, auf dem Betriebsgelände des Recyclingbetriebs TSR, ebenfalls eingesetzt wurde. Er kann im Gegensatz zur neuesten Drohne in der Luft stehen, ist in seinen Möglichkeiten aber limitiert.