Duisburg. Eine neue Gedenkplakette erinnert an die Opfer der Loveparade 2010. Sie befindet sich nicht am Unglücksort und blieb bisher weitgehend unbemerkt.
Die über 700 Jahre alte Salvatorkirche ist nicht nur als ein Wahrzeichen Duisburgs bekannt. Ihr Name fällt auch, wenn es um das Gedenken an die Opfer der Loveparade vom 24. Juli 2010 geht – sie war Ort des ökumenischen Trauergottesdienstes sieben Tage nach dem Unglück. Eine zweiteilige Plakette neben dem Haupteingang der Citykirche am Rathaus hebt jetzt hervor, dass die Erinnerung an diesen Tag auch dort ihren festen Platz hat.
Die Hinterbliebenen der Opfer, für die dort am 13. Jahrestag der Katastrophe (24. Juli) eine interne Andacht ohne Öffentlichkeit stattfindet, werden die Plakette sehen können, ehe es anschließend zur öffentlichen Trauerfeier in den Karl-Lehr-Tunnel geht.
Salvatorkirche hat für die Erinnerung an die Loveparade besondere Bedeutung
Die gestalterische Nähe zur Gedenktafel am Unglücksort ist kein Zufall, denn der Künstler Rüdiger Eichholtz hat beide Werke erstellt. Und in beiden ist das Motiv der Treppe präsent, mit auf den Stufen verteilten 21 Quadraten, die für die Toten stehen.
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Auf der Plakette an der Salvatorkirche ist an der rechten Seite zu lesen: „Die Angehörigen der Opfer, die Verletzten und Traumatisierten der Loveparade-Katastrophe des 24. Juli 2010 fanden in dieser Kirche Anteilnahme, Nähe und Mitgefühl.“ Auf der linken Seite steht Psalm 34, 19: „Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind ...“
Der Psalm führte 2010 durch den Trauergottesdienst, an dem Pfarrer Winterberg neben dem evangelischen Präses Nikolaus Schneider, dem katholischen Bischof Franz-Josef Overbeck und Ministerpräsidentin Hannelore Kraft ebenfalls mitwirkte.
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Die Tafel wurde nach Abschluss umfangreicher Sanierungsarbeiten im Außenbereich der Kirche vor einigen Monaten auf Initiative der Evangelischen Kirchengemeinde Alt-Duisburg an der Mauer neben dem Hauptportal angebracht. Von der Öffentlichkeit blieb sie bislang fast unbemerkt.
Eine offizielle Einweihung der Gedenktafel hat es nicht gegeben, wird es auch nicht geben. Sie wird jedoch Bestandteil der regelmäßigen Kirchenführungen sein. Angst vor Vandalismus, wie er an der Gedenkstätte am Karl-Lehr-Tunnel häufig vorkam, haben Ulrike Stender und Martin Winterberg nicht: „Das ist hier noch nie passiert.“