Duisburg. Die Feuerwehr Duisburg kämpft um Nachwuchs. Zwei Nachwuchskräfte sagen, warum sie sich für die Ausbildung zum Brandmeister entschieden haben.
Antonia Goßen (21) und Tobias Breilmann (32) haben ein Ziel vor Augen: Sie wollen in echten Einsätzen Feuer bekämpfen und den Menschen helfen. Seit dem 1. April büffeln sie dafür täglich in der Feuerwehrschule Duisburg. Die Brandmeisteranwärterin und der Brandmeisteranwärter sprechen jetzt über ihren Weg und die Herausforderung.
An diesem Vormittag steht ABC-Unterricht auf ihrem Stundenplan, also der Umgang mit gefährlichen Stoffen. In der Wagenhalle der Feuerwache 5 in Homberg werden Elemente eines Gefahrguteinsatzes simuliert, so wie er zum Beispiel in der Vergangenheit durch undichte Container im Hafen vorgekommen ist. Gerade lernen die Nachwuchskräfte in ihrer Gruppe das Anziehen der noch nicht kontaminierten Schutzanzüge. „Es ist unglaublich, wie schnell wir zu einem Team zusammengewachsen sind“, schwärmen beide.
Die Ausbilder hören das gerne. Denn die Verantwortlichen bei der Behörde werden nicht müde, die enorme Bedeutung von Zusammenhalt und Teamfähigkeit bei der Feuerwehr zu betonen. Aber: Nach der Ausbildung werden sich die Wege der beiden jungen Einsatzkräfte trennen. Antonia Goßen ist Auszubildende bei der Feuerwehr Dinslaken. Deren Nachwuchs besucht jedoch die Feuerwehrschule in der Nachbarstadt. Tobias Breilmann strebt hingegen die Karriere bei „seiner“ Feuerwehr an.
Ausbildung bei der Feuerwehr: Das schätzen die Nachwuchskräfte
Was beide eint: Sie kommen aus medizinischen Berufen. Antonia Goßen ist ausgebildete Medizinisch-Technische-Assistentin, Tobias Breilmann arbeitete nach seiner Ausbildung als Notfallsanitäter. Dann entschied er sich noch einmal für einen Neuanfang. „Ich habe in meiner Arbeit ja bereits die Feuerwehr kennengelernt. Die Vielseitigkeit des Berufs und der enorme Zusammenhalt haben mich überzeugt“, sagt er.
Doch auch das Dienstplanmodell der Feuerwehr Duisburg sagt ihm zu. Sie hält – anders als andere Wehren in Deutschland – an dem 24-Stunden-Dienst fest, den viele Feuerwehrleute schätzen. Das bedeutet für die Wochenarbeitszeit der Einsatzkräfte: Sie absolvieren eine 24-Stunden-Schicht, haben 24 Stunden frei und arbeiten dann wieder 24-Stunden. Im Anschluss warten fünf freie Tage. „Das ist mit der Freizeit super vereinbar. An den freien Tagen ist man voll und ganz für Familie und Freunde da“, findet Breilmann.
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Was war bislang die größte Herausforderung in zweieinhalb Monaten Ausbildung? Bei dieser Frage sind sich die beiden Nachwuchsretter einig. „Die Atemschutzbelastungsübung“, sagen sie unisono. Dabei mussten sie in voller Ausrüstung und mit Atemschutz durch den Landschaftspark eilen und auch die Hochöfen hoch. Am Ende hätten sie fix und fertig auf dem Boden gesessen und gelacht. Breilmann erklärt warum. „Alle haben es geschafft, wir waren als Team einfach zufrieden.“