Duisburg. Zweite Auflage, doppelt so viele Radler: Die Organisatoren der Nostalgie-Tour „Duisburg-Steel“ sind begeistert. Deshalb kam die Tour so gut an.
Die Radtour „Duisburg Steel“ hat am Samstag fast 200 Starter in den Landschaftspark Nord gelockt. Die Veranstaltung verdoppelt damit bei ihrer zweiten Auflage ihre Teilnehmerzahl. Bei Kaiserwetter zeigte sich Duisburg dabei vielen Radlern, die von außerhalb der Stadt angereist waren, von seiner besten Seite.
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Die Laune von Kai-Uwe Homann, der mit seinem Team von Duisburg-Kontor die Strecken über 50 und 100 Kilometer bestens mit Hinweisen und Streckenposten versehen hatte, konnte kaum besser sein, als sich vor dem Start um 10 Uhr der zum Fahrerlager umfunktionierte Steinhallenplatz füllte. „Die Verdopplung der Buchungen gegenüber dem Vorjahr war unser Ziel – toll, dass es gelungen ist.“
Duisburg-Kontor will zeigen: Die Stadt ist eine Reise wert
Die attraktive Seite der Stadt zu zeigen, die einzigartige Mischung zwischen Industrie, Industriedenkmälern und Natur, die Attraktivität der Radwege am Rhein und der einstigen Bahntrassen, die nun als „Grüner Pfad“ und „Hoag-Trasse“ durch den Stadtnorden führen, war das Ziel der Stadt-Touristiker.
Beide Strecken führten vom Landschaftspark durch Meiderich in den Hafen, über den Pontwert nach Ruhrort, von dort zum Walsumer Fähranleger, wo eine Erbsensuppe von Caterer Frank Schwarz als willkommene Stärkung wartete. Auf der Kurzstrecke ging’s dann weiter durch Walsum Richtung Sterkrade und dann über die Hoag-Trasse zurück Richtung Landschaftspark.
Langstrecke mit der Weseler Rheinbrücke als Wendepunkt
Die Langstrecke führt ab Walsum entlang des Rheins bis zur Weseler Rheinbrücke, dann über Büderich und Rheinberg linksrheinisch am Strom entlang bis zur Fähre Orsoy. Rechtsrheinisch geht’s dann auf dem Weg der Kurzstrecke zurück in den Landschaftspark.
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Als Glücksgriff sollte sich auch die Option für die Langstreckler erweisen, einen kurzen Abstecher über die A 42-Brücke zur Halde Rheinpreußen zu machen. Die „Bergwertung“ zum weithin sichtbaren Geleucht auf dem Gipfel bereuten vor allem die Duisburg-Neulinge nicht – die Aussicht auf den Rhein und die Stadt ist bei herrlichem Frühlingswetter spektakulär, die kurze Kletterpartie und die anschließende Abfahrt eine willkommene Abwechslung auf der ansonsten flachen Strecke.
Im Fahrerlager: Zeitreise in die Geschichte des Radsports
Die Fahrräder der Teilnehmer stammen aus einer Zeit, als Rahmen aus filigranen Stahlrohren gefertigt wurden, die Schaltung ohne Elektronik war und die Schuhe mit Lederriemen an den Pedalen festgezurrt wurden. Vierzig oder mehr Jahre alt sind diese Maschinen, darunter viele italienische Klassiker mit klangvollen Namen wie Pinarello oder Gios. Ihr Baujahr teilen sie mit vielen Besitzern, die sie liebevoll und originalgetreu aufgebaut haben und stilecht in den Trikots der Zeit an den Start gehen.
Erinnerungen an die Helden der großen Profi-Rundfahrten werden da wach, etwa an das Banesto-Team von Miguel Indurain. Auch die Trikots des Teams Telekom haben die Jahrzehnte überdauert. Dass die Radler Multiplikatoren werden für die Botschaft, dass Duisburg eine Reise wert ist, darauf hofft Organisator Kai-Uwe Homann. Manchen werden selbst bald wiederkommen, wie Anne aus Alpen, die mit ihrem Mann dabei war. Der Abschnitt durch den Hafen hat ihr besonders gefallen. „Ist so nah und wir kennen es nicht“, sagt sie, „wir müssen eine Hafenrundfahrt machen.“
>> IN ZWEI WOCHEN: DUISBURGS GRÖSSTE RADTOUR
- Die „Ruhr2NorthSea-Challenge“ ist Duisburgs größte Radtour. In diesem Jahr fällt der Startschuss am 17. Juni an der Schauinsland-Arena zum zehnten Mal.
- Die Ein-Tages-Tour findet traditionell am Wochenende vor oder nach dem längsten Tag des Jahres statt. Die Strecke führt über genau 300 Kilometer nach Bensersiel an der Nordseeküste. Alle Infos zur Tour gibt’s auf www.ruhrchallenges.de