Duisburg. Die Rettungswache 1 in Duisburg-Duissern hat Platzprobleme – neue Räume müssen her. Wie es derzeit im Innern aussieht und was sich ändern soll.
In den 1990er Jahren wurde an der Wintgensstraße in Duisburg-Duissern die Hauptfeuerwache eingeweiht. Von hier rücken seitdem Feuerwehrleute und Rettungskräfte aus, um Notfall-Patienten in Duisburg-Mitte zu versorgen und Brände zu löschen. Auch Spezialgerät wie ein Feuerwehrboot ist hier stationiert. Doch die Räume passen längst nicht mehr zu den aktuellen Anforderungen, die der Arbeitsschutz vorgibt. Zudem war es zu Corona-Zeiten notwendig, Rettungsdienst und Berufsfeuerwehr strikt voneinander zu trennen.
Um die neuen räumlichen Erfordernisse umzusetzen, soll eines der Gebäude vom Immobilienmanagement Duisburg (IMD) in den nächsten Monaten umgebaut werden. Die Pläne wurden nun in der Bezirksvertretung Mitte vorgestellt. Die Kosten belaufen sich auf rund eine Million Euro.
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An der Feuer- und Rettungswache 1 sind in der Regel 23 Einsatzkräfte der Feuerwehr Duisburg im Einsatz. Fünf gehören zum Rettungsdienst der Feuerwehr, vier sind Mitarbeiter der Johanniter Unfallhilfe, die ebenfalls für den Rettungsdienst in Stadtmitte zuständig ist. Eine Schicht dauert 24 Stunden, gewechselt wird immer morgens um acht Uhr. Bisher gab es hinter einem Aufenthaltsbereich nur wenige Ruheräume. Teilweise mussten diese doppelt belegt werden.
23 Einsatzkräfte teilen sich bei der Feuerwehr Duisburg eine Schicht
„Das kann man keinem zumuten. Wir müssen an unsere Mitarbeiter denken und diejenigen, die wir noch als Mitarbeiter für uns gewinnen wollen. Die sind sonst sofort weg und gehen lieber in andere Städte“, sagt Thomas Zucca. Der Stadtbrandamtsrat ist Wachvorsteher der Feuer- und Rettungswache 1 und wird beim Rundgang entsprechend deutlich. Vier Wachgruppen, zu denen je 23 Mitarbeiter gehören, teilen sich die Einsätze.
Aufenthaltsraum wird in Ruheräume umgewandelt
In der obersten Etage befindet sich der Aufenthaltsbereich – hier lernen etwa Azubi während sich andere Kollegen ausruhen wollen. „Wir befinden uns unter dem Dach. Im Sommer wird es entsprechend warm“, weiß Zucca. In den 1990er Jahren seien die Regeln schlicht andere gewesen.
Am Obergeschoss lässt sich auch künftig nichts ändern. Der Raum soll aber mit Leichtbau-Wänden in verschiedene Zimmer aufgeteilt werden, damit sich die Einsatzkräfte in Pausen zurück ziehen können. Eine Klimaanlage soll dann für Abkühlung sorgen. Damals hätten zudem deutlich weniger Frauen auf der Wache gearbeitet. Beim Umbau sollen deshalb separate Duschräume und Toiletten entstehen.
Auch das Untergeschoss wird neu gestaltet. Bis vor kurzem befand sich dort noch ein Feuerwehr-Museum. Eine Vitrine mit Sammlung kleiner Modell-Feuerwehrautos haben sie bereits „gerettet“ und im Nachbargebäude ausgestellt. Auch ein historischer Leiterwagen parkt nun an anderer Stelle in einer der Garagen. Der Platz für das Museum soll zu einem Schleusenbereich, Umkleiden und einem Materiallager umgebaut werden. „Die größten Probleme haben wir in dem Gebäude bei der Schwarz-Weiß-Trennung“, erklärt Zucca.
Kommt ein Team beispielsweise von einem Einsatz aus einem kontaminierten Bereich zurück oder bei dem sie Kontakt mit ansteckenden Krankheiten hatten, müssen die Kollegen ihre Kleidung ausziehen. In der Schleuse können sie ihre Ausrüstung sofort in die Waschmaschine packen.“ Auch separate Duschen, WCs und Umkleiden sind vorgesehen. „Die Trennung des Rettungsdienstes ist unverzichtbar zur Aufrechterhaltung der Dienstbereitschaft und Dienstfähigkeit“, heißt es denn auch entsprechend in der Beschlussvorlage.
Langfristig soll an der Mercatorstraße eine neue Wache entstehen. Dies ist notwendig, um bei Rettungseinsätzen die vorgegebene Zeit einhalten zu können. Um Teile von Neuenkamp und Hochfeld rechtzeitig zu erreichen, soll die neue Wache Innenstadtlage entstehen. Doch Thomas Zucca betont: „Auch hier an der jetzigen Feuer -und Rettungswache werden weiterhin mehrere Fahrzeuge des Rettungsdienstes vorgehalten, sodass die Umbaumaßnahmen auch für die zukünftige Verwendung notwendig sind.“
Der Umbau soll laut Stadt so schnell wie möglich erfolgen, wird aber wohl voraussichtlich 2024 abgeschlossen.