Duisburg. Junge Gründer aus ganz Deutschland sind in Duisburg zu Gast und stellen ihre Ideen für mehr Klimaschutz vor. So ist ihr Eindruck von Duisburg.
Duisburg will nicht nur eine Hafen- und Stahlstadt sein, sondern auch eine Gründerstadt. Deshalb hat Rasmus C. Beck, Chef der Wirtschaftsförderer von „Duisburg Business und Innovation“ (DBI), seinen Kapuzenpulli angezogen. „Garage DU“ steht darauf. Es ist der Name eines Start-up-Wettbewerbs, der nun zum zweiten Mal in Duisburg stattfindet – diesmal auf dem Handwerkerhof in Wanheimerort.
Gründer aus der ganzen Bundesrepublik stellen ihre Ideen und Konzepte für die Bereiche Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, Stadtentwicklung und Smart City vor. Im Publikum sitzen etwa Vertreter der Sparkasse, von Duisport, der Wirtschaftsbetriebe, der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft sowie der kommunale Wohnungsanbieter und Flächenentwickler Gebag. Ähnlich wie in der TV-Sendung „Höhle der Löwen“ buhlen die kommunalen Unternehmen, aber auch die Start-ups um Aufmerksamkeit und künftige Partner. „Pitches“ heißen die Vorträge und am Ende, wenn es gut läuft, gibt es „Matches“.
Duisburger Unternehmen buhlen um die Gunst der jungen Gründer
109 Start-ups haben sich in dieser Runde beworben, zehn haben es in die engere Wahl geschafft und haben nun fünf Minuten Zeit, sich und ihr Geschäftsmodell vorzustellen. Bevor es am Abend auf die Bühne geht, hatten Teilnehmer und Vertreter der verschiedenen Duisburger Unternehmen Zeit, sich zu beschnuppern. „Wir haben heute Morgen schon eine Hafenrundfahrt gemacht und sind eine Runde durch Ruhrort gelaufen“, erklärt DBI-Sprecher Marc Oliver Hänig.
Bei Julius Gronau, Co-Gründer von „2Zero“ aus Berlin, hat die Strategie verfangen. „Es ist viel schöner, als ich dachte. Ich hatte vorher ein ganz anderes Bild von Duisburg“, gibt er zu. In einem fünfminütigen Vortrag erklärt er, wie seine Firma mit dazu beitragen will, dass Bürger mehr das Klima schützen. Zu den Kunden von „2Zero“ zählen nämlich Kommunen und Firmen, die beispielsweise den CO2-Fußabdruck der Bürger und Mitarbeiter berechnen wollen.
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Das soll so spannend, spaßig und spielerisch wie möglich geschehen. Die Berliner haben eine App entwickelt, in der die Nutzer sämtliche Tätigkeiten eintragen und dafür wissenschaftlich bekommen, wie hoch ihr CO2-Fußabdruck ist. Anschließend können die Teilnehmer sich an verschiedenen Challenges beteiligen, gegeneinander antreten oder gemeinsam daran arbeiten, nachhaltiger zu leben. Dafür gibt es dann Belohnungen und Preise.
Bisher nutzen 30 Städte die App, darunter Lübeck, Kiel und Neumünster. „In NRW sind wir tatsächlich noch nicht vertreten“, sagt Julius Gronau. Vom Wettbewerb erhofft er sich in erster Linie mehr Sichtbarkeit und vielleicht den einen oder anderen interessanten Kontakt. Der ergibt sich später mit der Gebag, die ihre Mieter dabei unterstützen möchte, CO2 einzusparen.
Neue Partner haben fünf Monate Zeit, sich kennenzulernen
Der Duisburger Hafen interessiert sich hingegen für eine Zusammenarbeit mit dem jungen Team von „Ridebee“ aus München. Das Start-up hat eine Plattform ins Leben gerufen, auf der sich Fahrgemeinschaften für den Weg zur Arbeit gründen können. Nutzer registrieren sich und bieten Pendelstrecken an. Die Unternehmen, bei denen die Mitarbeiter „Ridebee“ nutzen, belohnen indes die Fahrgemeinschaften. Das wiederum fand „Duisport“ so interessant, dass es ein „Match“ gab. Auch die WBD und DVV kehren mit neuen Kontakten und möglicherweise Kooperationspartnern in ihre Unternehmenszentralen zurück.
Die Partner haben nun fünf Monate Zeit, sich näher kennenzulernen und gemeinsame Projekte und Ideen für Duisburg zu entwickeln. Im Herbst werden diese dann der Öffentlichkeit präsentiert, inklusive einer Preisverleihung. Es soll eine Win-win-Situation für beide Seiten und die Stadt Duisburg werden.