Duisburg. Der Trödelmarkt im Rheinpark lockt in Duisburg an vier Wochenenden. Atmosphäre, Angebot, Schätze, Tops und Flops – für wen sich ein Besuch lohnt.

Der Hochfelder Rheinpark-Trödelmarkt lockt an vier Wochenenden im Jahr an die Rheinfront. Für wen sich ein Besuch des Flohmarktes lohnt – ein Rundgang und Überblick.

[Trödelmarkt in Duisburg: Hier finden Sie eine Übersicht mit Flohmarkt-Terminen im Mai]

Atmosphäre: Hektisches Treiben ist woanders. Auf dem weitläufigen Wiesengelände mit schönem Ausblick auf die „Brücke der Solidarität“ wäre Platz für deutlich mehr Stände als die knapp 40, die sich zum zweiten Saisontermin am 13. Mai eingefunden hatten. So sind die Wege zwischen den Ständen breit, der Markt ist übersichtlich, die Wiesen im Umfeld locken Schnäppchenjäger mit Hunden oder Familien mit Kindern zum Toben und zu einem schattigen Picknick unter den dicht gepflanzten jungen Baumkarrees.

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Der Spielplatz, das große Klettergerüst und das Restaurant Ziegenpeter in der Nähe machen den Trödelausflug in den Rheinpark zum familientauglichen Erlebnis. Die Händler glänzen durch die Bank mit freundlicher Ansprache und haben genug Zeit für ausführliche Verkaufsgespräche und Preisverhandlungen.

Rheinpark-Trödelmarkt in Duisburg: Bei Inge Dac gibt es auffällige Hüte.
Rheinpark-Trödelmarkt in Duisburg: Bei Inge Dac gibt es auffällige Hüte. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

So ist das Angebot auf dem Rheinpark-Trödelmarkt

Angebot: Die Mischung stimmt. Das Neuwarenangebot an Handyhüllen und Plastik-Spielzeugen aller Art hält sich in Grenzen, die allermeisten Stände haben echte Trödelware ausgebreitet. Es gibt gebrauchte Kinderkleidung, Porzellan, Werkzeug von topfit bis arg verrostet, Kleinmöbel, alte Wanduhren, Kristallvasen, Stickbilder, Videokassetten, Schallplatten und Bücher.

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Bei Künstlerin Elke Zaksek geht es in zähem Ringen um ein altes Radio. Fünf Euro hat sie aufgerufen. Vier will der Kunde zahlen. Zaksek bleibt hart. Sie trödelt schließlich für einen guten Zweck. Ihr Uganda-Hilfsprojekt kann jeden Cent gebrauchen. Vor der Spendenbox steht ein Korb mit braun-beige geflammtem Melitta-Kaffeegeschirr. „Pro Stück 50 Cent in die Spendenbox“ steht darüber. Gegen zehn Euro Spende könnte man sich also vier Gedecke plus Zuckerdose und Milchkännchen aus dem Korb fischen. Auch der Rotaract-Club Duisburg-Niederrhein trödelt für einen guten Zweck.

Gudrun Weihrauch mischt ihr Trödelangebot mit handgemachten Fanartikeln für die Fußballfreunde. Brav stehen die Plümmelmützen-Männchen aus Kronkorken in den Vereinsfarben von MSV Duisburg, Borussia Dortmund und Schalke 04 nebeneinander. Kommt es da nicht öfter zu Auseinandersetzungen am Stand? „Ach wo“, winkt Weihrauch schlagfertig ab, „und wenn doch, dann gibt es halt die rote Karte.“

Auf dem Rheinpark-Trödelmarkt in Duisburg gibt es auch Spardosen für Fußball-Fans.
Auf dem Rheinpark-Trödelmarkt in Duisburg gibt es auch Spardosen für Fußball-Fans. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Gastronomisches Angebot und echte Schätze auf dem Flohmarkt

Echte Schätze: Mit großformatigen Kunstbänden, geschichtlichen Werken und klassischen Romanen lockt Poet und Büchernarr Arno G. viele Stammkunden in sein Freiluft-Antiquariat. Eine englische Ausgabe von H. G. Wells Zeitmaschine in der dritten Auflage von 1920 könnte für 28 Euro über den Tisch gehen. Handeln ist natürlich drin. Das älteste Buch auf dem Tisch enthält Napoleons schriftliche Werke und ist aus dem Jahr 1840.

Gastronomie: Am Marktcafé-Stand gibt es belegte Brötchen von Mett bis Käse für 2,50 Euro pro Stück. Auch Softdrinks und Bier sind für den Preis zu haben. Ein Softeis-Stand rundet das Verpflegungsangebot ab. Wer eher etwas loswerden möchte, der findet einen großzügigen, sauberen Toilettenwagen am anderen Ende des Marktes.

Rheinpark-Trödelmarkt: Das sind Vor- und Nachteile

Tops: Wer mit Genuss ein Gespräch über mittelalterliche Kunst führen oder sich ein paar improvisierte Schuhüberzieher für die matschige Wiese zulegen will, der ist beim Rheinparktrödel richtig. Entspannte, gesprächige Händler sorgen für guten Service und echte Wohlfühlatmosphäre. Parkplätze gibt es im Umfeld reichlich, sie sind gut ausgeschildert.

Flops: Weniger barrierefrei als die Ansprache sind die Wiesen des Geländes. In den Morgenstunden sind sie noch von tiefen Pfützen durchzogen. Menschen mit Rolli, Rollator und Kinderwagen müssen aufpassen, wo sie hin rollen, um nicht steckenzubleiben. Allen Besuchern empfiehlt sich nässeunempfindliches Schuhwerk.

>> Rheinpark-Trödel in Duisburg: Termine