Der Deutsche Musikverleger-Verband ehrt die Duisburger Philharmoniker fürs „Beste Konzertprogramm der Saison”.

Dass die Duisburger Philharmoniker seit Jahren auf Erfolgskurs sind, dürfte den Musikfreunden nicht entgangen sein. Auch wenn Jonathan Darlingtons Programmpolitik der Verweigerung gegenüber einem populären Kurs der allseits bekannten Repertoireklassiker anfangs nicht jedermanns Sache war, hat sich seine Sicht doch mehr und mehr durchgesetzt. Jetzt gibt's auch noch die „Quittung”: die Auszeichnung fürs „Beste Konzertprogramm” durch den Deutschen Musikverleger-Verband e.V. (DMV). Ein denkbar renommierter Preis, der am 4. Februar im Rahmen des 5. Philharmonischen Konzerts in der Philharmonie Mercatorhalle überreicht wird durch den Vorsitzenden des Ausschusses für Ernste Musik, Winfried Jacobs, und Christoph Dohr, Mitglied des Ausschusses für Ernste Musik im DMV.

Eine große Motivation

Intendant Dr. Alfred Wendel bekannte sich gegenüber der WAZ zum Herzklopfen, das die Nachricht bei ihm verursacht habe. „Wir sind glücklich und stolz, dass unsere Arbeit so gewürdigt wird”, so Wendel. „Das ist eine große Motivation für alle Beteiligten, Musiker, Orchesterbüro.” Besonders erfreulich sei natürlich, dass die Philharmoniker zur Zeit des Kulturhauptstadtjahres geehrt werden.

Erstmals 1991

Seit 1991 vergibt der DMV den Preis „Bestes Konzertprogramm der Saison”.

Ausgezeichnet werden Programme von Orchestern und Veranstaltern, die sich durch die Kreativität und Vielfalt profiliert haben, wobei die Berücksichtigung Neuer Musik ebenso eine Rolle spielt wie Werke mit ungewöhnlicher Besetzung oder die Einbeziehung junger Künstler.

Die Jury des DMV lobte die Arbeit der Philharmoniker, die sich auszeichne durch „stilistische und künstlerische Vielfalt des Konzertspielplans ebenso wie durch das Bekenntnis zur musikalischen Moderne und den Mut, das Publikum mit Aufführungen weniger bekannter Orchesterwerke auf Entdeckungsreise zu schicken.“

Und weiter: „Lobenswert ist vor allem der hohe Anteil an Kompositionen aus dem 20. Jahrhundert, die in elf von insgesamt 12 Philharmonischen Konzerten vorgestellt werden. Wie wichtig den Duisburger Philharmonikern die zeitgenössische Musik ist, verdeutlicht das Henze-Projekt, mit dem das vielfältige Schaffen des in Westfalen geborenen Komponisten einem breiteren Publikum vorgestellt wird. Dass mit der Hommage an Hans Werner Henze ein Tonschöpfer gewürdigt wird, dessen künstlerisches Engagement untrennbar mit dem Bekenntnis zum Fördern und Vermitteln von Musik – gerade an ein junges Publikum - verbunden ist, passt zum programmatischen Selbstverständnis des Duisburger Orchesters.“

Großen Wert legt der Verband auf die Vermittlung klassischer und zeitgenössischer Musik für junge Hörer. Auch dies werde vorbildlich und innovativ umgesetzt („Klasse.Klassik”, „Playlist”). Ergänzt würden die Konzert- und Educationangebote durch eine Vielzahl von Sonderkonzerten, Kammermusikreihen und weiteren Kulturhauptstadt-Projekten. Ein gleichermaßen ehrgeiziges wie vielfältiges Konzertangebot, das aus Sicht der Jury als ein herausragender Beitrag der Stadt Duisburg zum Kulturhauptstadtjahr 2010 zu werten sei.