Duisburg. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat in NRW 157 Wetterstationen – eine davon in Duisburg. Ein Landwirt betreut den Messpunkt, der Rekorde liefert.

Als der Deutsche Wetterdienst (DWD) am 25. Juli 2019 den Hitzerekord von 41,2 Grad – gemessen an den Wetterstationen in Duisburg-Baerl und Tönisvorst – bekannt gab, da war der nebenamtliche Hüter der Baerler Wetterstation gerade im Maisfeld unterwegs: Michael Stermann ist hauptberuflich Landwirt und bewirtschaftet einen bäuerlichen Familienbetrieb.

„Der DWD ruft mich sofort an, wenn wir einen Rekord messen“, erzählt Stermann. Er hat hauptberuflich von je her einen engen Bezug zur Wetterbeobachtung. „Ich ziehe als Landwirt ja auch noch häufig Bodenproben und beobachte die Niederschlagsmengen; die Schreibtischarbeit gehört inzwischen immer stärker zum Job dazu“, sagt er.

Wetterstation in Duisburg-Baerl: vom DWD schon 2007 aufgebaut

Seit 2007 betreut er die Wetter- und Niederschlagsstation in Baerl, die die einzige DWD-Station in Duisburg ist. An diese Aufgabe kam er vor 16 Jahren durch einen Freund. Der wusste, dass der DWD regelmäßig ehrenamtliche Wetterbeobachter und geeignete Standorte für die Stationen sucht. Stermann meldete sich und der DWD baute diese auf seinem privaten Grund und Boden in Baerl-Binsheim auf. So ist sie gut gegen Vandalismus geschützt.

Gewartet wird die Station von Technikern des Wetterdienstes, dem sie auch gehört. Sie misst kontinuierlich die Lufttemperatur in zwei Metern Höhe, die Temperatur in fünf Zentimetern Höhe zur Bestimmung des Bodenfrostes und die Niederschlagsmenge auf ein hundertstel Millimeter genau. Für Windmessungen wäre ein weiterer Mast erforderlich, aber dafür eignet sich der Standort in Baerl ohnehin nicht.

Früher hat Stermann die Messwerte selber an den DWD weiterleiten müssen. Er hat die Bewölkungsdichte eingeschätzt. Und im Winter hat er den auf ein Messbrett gefallenen Schnee präzise ausgestochen und abgewogen. Heute übermittelt die Station die gesammelten Daten automatisch an die lokale Messgruppe.

DWD: 157 Wetterstationen in NRW

1900 Stationen betreibt der Deutsche Wetterdienst in ganz Deutschland. In NRW gibt es 157 DWD-Wetterstationen, davon werden 14 Stationen hauptamtlich betreut, zum Beispiel die an den Flughäfen. Um die anderen 143 kümmern sich ehrenamtliche Wetterbeobachter. Der DWD geht von einem Aufwand von zwei bis drei Stunden monatlich zur nebenamtlichen Betreuung einer automatischen Messstation aus.

„Ich halte hier alles sauber und kontrolliere, dass kein frecher Vogel das Messfeld bekleckert hat und keine Fremdkörper in die Anlage geraten“, erklärt Stermann. Für Wetterbeobachter sind Hitzerekorde eine interessante Sache, als Landwirt könnte Stermann aber gut darauf verzichten. Da ist es ihm wichtiger, dass die Niederschlagsmengen ausreichen, damit der Mais nicht vertrocknet.

In welchen Kommunen der Deutsche Wetterdienst noch ehrenamtliche Beobachterinnen und Beobachter sucht, steht auf dwd.de.

Die zweite, häufiger erwähnte Duisburger Wetterstation steht in Hochfeld – zählt aber nicht zu den Wetterstationen des Deutschen Wetterdienstes.