Duisburg. Ein riesiger, auf Nasa-Aufnahmen basierender Mond hängt in Duisburg. Das Publikum ist sich einig: Bilder können die Wirkung nicht einfangen.
Der Mond ist auf Welttournee. Genauer gesagt: die Mond-Installation des britischen Künstlers Luke Jerram. Am Donnerstag startete die einzigartige Ausstellung unter dem Namen „Museum of the Moon“ ihr Gastspiel in Duisburg. Bis zum 2. April kann die originalgetreue Nachbildung des Mondes jeweils von Donnerstag bis Sonntag in der Salvatorkirche bestaunt werden.
Anlass, das Kunstwerk in die Stadt zu holen, sind die 44. Duisburger Akzente, die zeitgleich mit dem letzten Ausstellungstag zu Ende gehen. Das Programm des Kulturfestivals ist dieses Mal unter der Überschrift „Wunder“ zusammengefasst. Dass die Mond-Installation in der ehrwürdigen Salvatorkirche diesem Thema gerecht wird, bekräftigt Clemens Richert vom Kulturbüro, denn „Wunder, Mythen und Geschichten umgeben den Mond seit je her“.
„Museum of the Moon“ auf Welttournee mit Halt in Duisburg
Bei der Eröffnung am Donnerstagabend ist die mediale Aufmerksamkeit groß. Zahlreiche TV- und Kamerateams, Berichterstatter und Fotografen haben sich unter dem leuchtenden Planeten versammelt. Auch einige Besucher wollen sich bereits am ersten Tag von der Atmosphäre „Under the Moon“ in den Bann ziehen lassen.
Aber nicht nur der mit originalgetreuen Bildern der Nasa versehene Ballon mit einem Durchmesser von sieben Metern beeindruckt die Besucher der Premiere. Zum Gesamtkunstwerk gehören auch eigens komponierte sphärische Klänge, die zusammen mit dem eingespielten Original-Sprechfunkverkehr der ersten Mondlandung (1969) starke Wirkung auf den Betrachter ausüben.
Das Kunstwerk kann man nicht nur von den Kirchenbänken aus auf sich wirken lassen. Direkt unter dem Mond (Maßstab 1:500.000) stehen Liegestühle bereit, die einen ganz besonderen Blickwinkel bieten und zum entspannten Betrachten einladen.
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Das Werk hat Duisburg allerdings nicht exklusiv. Insgesamt sind aktuell sechs Monde auf Tour. Fast zeitgleich ist die Jerram-Installation im kanadischen Ontario (Kanada), in Coral Gables (USA), in Santiago de Chile und beim Sismògraf Festival im spanischen Olot zu bewundern. 2016 war der Ballon-Mond erstmalig bei der „Bristol International Balloon Fiesta“ zu sehen, allerdings brachten starke Winde ihn damals zum Platzen.
Künstler Luke Jerram wählte aus fünf Standorten die Salvatorkirche
Seit 2016 haben bereits mehr als drei Millionen Menschen den Mini-Mond auf der ganzen Welt betrachtet. Das ganz besondere Kunstwerk war unter anderem in Kirchen, Museen, Konzertsälen und bei Freiluft-Festivals ausgestellt. Auch Schwimmhallen boten dem Kunstwerk bereits eine Heimat auf Zeit.
Clemens Richert hat den Mond zum ersten Mal bei einem Festival in Luxemburg gesehen. Für den Kulturmanager war schnell klar, dass er genau zum Thema der 44. Akzente passt: „Ich habe kurzerhand Kontakt zu Luke Jerram aufgenommen und nachgefragt, ob sein Projekt auch in Duisburg zu realisieren wäre. Das war dann der Fall, wir haben ihm fünf Standorte vorgeschlagen. Einer davon war die Salvatorkirche, die der Künstler für besonders geeignet hielt. Dieser Ort brachte auch alle geforderten technischen Voraussetzungen mit.“
Dazu zählten die Deckenhöhe von 17 Metern und die Möglichkeit, den Mond sicher zu befestigen. Die Installation ist natürlich auch während der Öffnungszeiten der Kirche tagsüber zu sehen. Clemens Richert schränkt aber ein: „Richtig zur Wirkung kommt der leuchtende Mond aber erst nach Einbruch der Dunkelheit, deswegen wird der Besuch in der Zeit von 19 bis 22 Uhr empfohlen.“
Gudrun und Klaus-Peter Tomberg aus Rumeln-Kaldenhausen haben sich ganz bewusst bereits am Eröffnungstag auf den Weg gemacht. Sie zeigt sich überwältigt: „Das ist der Hammer, total faszinierend, ich bin unglaublich beeindruckt.“ So ergeht es auch ihrem Ehemann, dem früheren City-Manager: „Man muss das vor Ort gesehen haben, Bilder alleine geben die Stimmung nicht wieder.“
>>KONZERTE „UNDER THE MOON“ IN DER SALVATORKIRCHE
Das „Museum of the Moon“ in der Salvatorkirche (Burgplatz 19) ist vom 16. März bis 2. April 2023 donnerstags bis sonntags von 19 bis 22 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist frei. Um eine Spende für das Duisburger Streetworker-Projekt „Pro Kids“ wird gebeten.
Im Verlauf der Ausstellung finden in der Salvatorkirche zusätzlich folgende Veranstaltungen „Under the Moon“ statt:
Anton Bruckner: Große Messe f-moll am 19. März (17 Uhr)
Konzert mit Inga Lühning und André Nendza am 21. März (20 Uhr)
Konzert mit Ronja Maltzahn & Wolfspelz am 22. März (20 Uhr)
Gottesdienst mit Pfarrer Martin Winterberg am 26. März (10 Uhr)
Konzert mit dem Ensemble Crush am 28. März (20 Uhr)
Konzert mit Les Essences am 29. März (20 Uhr)