Duisburg. Der Pianist Ramon Valle eröffnete die Mercator-Jazz-Saison mit einem Konzert bei Ludwig Krohne. So war der rhythmische Abend im Konzertsaal.

Der Pianist Ramon Valle gehört nun schon seit vielen Jahren zu den kulturellen Botschaftern Kubas. Jetzt war der Latin-Virtuose im Trio in Duisburg zu erleben. Gemeinsam mit Kontra-Bassisten Omar Rodriguez Calvo und dem niederländischen Schlagzeuger Jamie Peet präsentierte der ebenfalls in den Niederlanden lebende Valle in der Reihe „Mercator-Jazz“ seine neue CD-Aufnahme „Inner State“ im feinen Konzertsaal von Ludwig Krohne.

Das begeisterte Publikum genoss den karibischen Flair und die wärmende Sonne des Insel-Staates, der mit seiner Musik sowohl seine Tradition als auch seine Moderne längst zu genussreichen Export-Schlagern gemacht hat. Der von seinem Idol Chucho Valdes als Mitglied der berühmten Band „Irakere“ beeinflusste 58-jährige Ramon Valle ist stilistisch aber durchaus auch in einem Atemzug mit jüngeren Latin-Pianisten wie Gonzalo Rubalcaba und Danilo Perez zu nennen, die als Jazzer die Klänge und Rhythmen von Son, Salsa, Samba und Rumba verinnerlicht haben. Valle ist aber auch ein feinsinniger Schöpfer und Interpret des reichen Erbes der kubanischen Ballade und ihrer häufig stimmungsvollen Melancholie.

Mercator Jazz bringt kubanische Klänge nach Duisburg

Begleitet von einem Weltklasse-Bassisten wie Rodriguez Calvo und dem präzise und kreativ trommelnden Perkussionisten Jamie Peet konnte der gewiefte Tastenzauberer Valle seine Zuhörer hier im Duisserner Konzertsaal auf eine aufregende und spannende Reise zwischen Jazz und Karibik mitnehmen. Der Pianist spielt mit dem warmen und authentischen Ton sowohl Eigenkompositionen als auch Werke von Ernesto Lecuona, dem Duke Ellington Cubas, der leider in Europa nie die Popularität erreicht hat, die ihm eigentlich zusteht.

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Mit seiner dichten und intensiven musikalischen Kommunikation vermochte das spieltechnisch perfekte Trio, die Spannung hochzuhalten und die Begeisterung über das kleine Ensemble ins Publikum zu tragen. Sowohl mit Solo-Passagen als auch mit viel Tempo im Kollektiv lösten Ramon Valle und seine Freunde das musikalische Ticket nach Havanna. Ein Extra-Lob hat sich Omar Rodriguez Calvo verdient, dessen rhythmische Performance hier bejubelt wurde.

Das nächste Konzert in der Mercator-Jazz-Reihe findet am Freitag, 5. Mai, 19.30 Uhr, mit der Markus Stockhausen Group im Lehmbruck-Museum statt. Karten an den üblichen Vorverkaufsstellen.