Duisburg. Harald Juengst ist für seine Irish-Folk-Band Sheevón bekannt. Auf seiner neuen CD schlägt er ganz andere Töne an und spielt ein neues Instrument.

Sein Spielgerät sieht aus wie ein überdimensionierter Wok, mit einem eher unförmigen Deckel darauf. Doch je nachdem, wo er die obere Halbkugel mit seinen Fingern berührt, so erzeugt er die unterschiedlichsten Töne damit, etwas blechern mit einem metallenen Nachhall. Harald Juengst hat die Handpan für sich entdeckt und jetzt eine CD mit sphärischen Ambient-Klängen in Eigenregie herausgebracht.

Als Bandleader der Duisburger Irish-Folk-Band „Sheevón“ hat er ohnehin eine Freude daran, mit neuen Instrumenten zu experimentieren. „Als ich vor ein paar Jahren einmal einen Straßenmusiker eine solche Handpan in der Fußgängerzone spielen sah, war ich fasziniert“, erinnert sich der Sheevón-Percussionist, „ich dachte sofort, das möchte ich auch können“.

Harald Juengst und seine Handpan: Konzerte in Duisburg

Der ehemalige Grundschullehrer belegte ein Seminar in Österreich, um die Technik des Handpan-Spielens zu erlernen. Da merkte Harald Juengst, dass er dieses Instrument, das übrigens von einem Schweizer erfunden wurde, gut für seine Trauerseminare und Yoga-Sessions benutzen kann. „Die Handpan hat eine breite Klangpalette von aufwühlend bis ganz leise, je nachdem wie man die Klangfelder anschlägt“, weiß der Duisburger Musiker, der seit 40 Jahren bei Sheevón aktiv ist.

Harald Juengst und seine Irish-Folk-Band „Sheevón“ bei einem Auftritt in Duisburg.
Harald Juengst und seine Irish-Folk-Band „Sheevón“ bei einem Auftritt in Duisburg. © FUNKE Foto Services | Karl Banski

Mit der Handpan ist er an verschiedene Schulen gegangen, um, wie er sagt, „den Schülern neue Klangwelten zu erschließen“. „Die Kinder fragten, was das für ein merkwürdiges Instrument sei“, berichtet Juengst. „Dann aber haben sie die Klangkraft der Handpan am eigenen Leib erfahren.“

Genauso wie Juengst, bei der Einspielung der CD „Wenn Blech die Seele streichelt“. „Ich habe eine in Cis-Moll gestimmte Handpan bei den zehn Eigenkompositionen gespielt“, sagt er. Und wirklich, eine wohlige Erdigkeit, die das Instrument vermittelt, beruhigt die Sinne, verleitet dazu, den Alltag zu vergessen, und lädt sphärisch zum Träumen ein.

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Unterstützt wurde Harald Juengst bei der Produktion vom irischen Musiker Eamon Mc Elholm, der Keyboards, Gitarren und Programmings einspielte. Besonders stolz ist er auf das Mastering der CD, das Pete Maher in London stemmte. „Den letzten Schliff gab es bei dem Mann, der auch schon U2 oder die Rolling Stones endgemastert hat“, betont er. Manche Hörer werden es bestimmt erkennen.

Die CD „Wenn Blech die Seele streichelt“ von Harald Juengst kostet 15 Euro und ist zu beziehen, genauso wie ein Download, über www.harald-juengst.com. Die Stücke spielt er live am 10. März (Rheinhauser Bezirksbibliothek, ab 17 Uhr) und am 11. März („Die Säule“, ab 20 Uhr), dabei wird er unterstützt vom „Celtic Dreamtime Quartet“. Tickets gibt es per E-Mail an juengst@sheevon.com.