Duisburg. Ein Duisburger nimmt an der Studie für ein neues Medikament gegen die chronische Darmerkrankung Colitis Ulcerosa teil. Das ist der Stand.

Immense Summen verschlingen Studien, um ein neues Medikament auf den Markt zu bringen und die Zulassung zu bekommen. Wie die aktuelle Studie zu Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa belegt. Drei Phasen gibt es: In die Phase 1 – die jetzt für die aktuelle Studie abgeschlossen ist – werden 5 bis 50 Personen einbezogen, die Phase 2 umfasst weltweit circa 180 Personen und in Phase 3 sind mehrere 100 Personen im Versuch. Das sagt Benjamin Unkel von Intramedis, die Studienkoordination betreibt. Es sei auch wichtig, dass in Deutschland solche Studien durchgeführt würden, denn in Afrika oder Asien haben die Menschen einen anderen Gen-Pool, der völlig unterschiedliche Ergebnisse hervorbringt.

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Die Forschungsergebnisse von Europa lassen sich zum Beispiel nicht problemlos auf andere Kontinente übertragen. „Man kann sich die Forschung wie einen Trichter vorstellen, es braucht sehr viele Menschen, die man betrachtet, um ausreichend viele geeignete Teilnehmer zu finden“, sagt Unkel. Die erste Forschung für ein neues Medikament bis zu dessen Zulassung kostet meist mehrere hundert Millionen Euro. „Hat es ein Medikamentenkandidat bis weit nach vorne gebracht, zum sogenannten Block Buster, liegen wir fast immer im Milliarden-Forschungsbereich.“

Colitis Ulcerosa: drei parallel laufende Erprobungen

In der aktuellen Studie gibt es drei parallel laufende Erprobungen. „Einige der Medikamente sind hoch dosiert, andere niedriger und die dritte Charge sind Placebos, also ohne Wirkstoffe. Nur wenige Personen im Forschungsteam wissen, welcher Patient, was bekommt.“ Jeder Patient, der leide, tue ihnen wirklich leid. Aber für eine Studie, die später ein wirksames Medikament für die Menschen hervorbringen soll, sei es wichtig, dass man vergleichen kann. Das ist die sogenannte Zwillingsforschung. Man hat aber nicht so viele Zwillinge, um genetische Unterschiede auszuschließen.

Ein Patient bekomme daher maximal drei Monate ein Placebo. Danach werde das echte Medikament verabreicht. „Dann kann man tatsächlich vergleichen, wie sich der Wirkstoff bei ein und derselben Personen auswirkt“, schildert der Studienkoordinator. Es gebe nur ein Ziel: „Den Patienten soll es in Zukunft besser gehen.“