Duisburg. Enni kündigt in Moers Stromverträge und verärgert Kunden: So gehen die Stadtwerke Duisburg vor – mit Tarifvergleich bei Strom und Gas.
Aktuell ärgern sich Kunden der Enni Energie & Umwelt in Moers über Kündigungen ihrer Stromverträge zum 31. Dezember 2022. Der dortige Grundversorger erklärt, dass es sich dabei in der Regel um Verträge handele, deren Befristung ausgelaufen sei und die sich – ohne Kündigung – jeweils um ein Jahr verlängert hätten. Enni bietet den betroffenen Kunden nun einen Wechsel in einen neuen, teureren Tarif oder in die ebenfalls teurere Grundversorgung an. Wie gehen die Stadtwerke in Duisburg vor?
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Wie der hiesige Grundversorger mitteilt, kündigt er keine solcher Fixverträge seiner Kunden, weder bei Strom noch bei Gas. Bei auslaufenden Preisgarantien werden die Kunden schriftlich über Preisanpassungen informiert. Das bedeutet: Es wird dann auch hier teurer. Allerdings lohnt sich ein genauer Blick im Vergleich mit Enni.
Stadtwerke Duisburg: Bei auslaufenden Preisgarantien wird es für Kunden teurer
Doch der Reihe nach: „In der Sparte Strom liegen die Erhöhungen aktuell bei 35 bis 40 Prozent, bei Gas bei 85 bis 90 Prozent“, erklärt Stadtwerke-Sprecher Felix zur Nieden. Welche Angebote den betroffenen Bestandskunden derzeit konkret gemacht werden, möchte er „aus Wettbewerbsgründen“ nicht sagen. „Aussagen dazu sind aber auch aufgrund unterschiedlicher Produkte beziehungsweise Tarife und Vertragslaufzeiten schwierig“, so zur Nieden.
Klar sei aber, „dass unsere treuen Bestandskunden immer noch deutlich bessere Angebote bekommen als Neukunden in Duisburg“. Diese können demnach derzeit zum Beispiel bei Gas einen Tarif bei zwölfmonatiger Preisgarantie mit einem Arbeitspreis von 21,7 Cent pro Kilowattstunde abschließen. In der Grundversorgung liegt der Arbeitspreis – allerdings ohne diese langfristige Preisgarantie – bei 19,3781 Cent. Der Grundpreis beträgt jeweils 157,56 Euro pro Jahr.
Günstige Grundversorgung in Duisburg
Bei Strom bieten die Stadtwerke Neukunden aus Duisburg den Grundversorgungstarif mit einem Arbeitspreis von 33,74 Cent pro Kilowattstunde und einem Grundpreis von 159,61 Euro pro Jahr an. Dies ist verhältnismäßig sehr günstig und laut zur Nieden auf eine „risikoarme und auf Langfristigkeit ausgelegte Beschaffungsstrategie“ zurückzuführen.
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Zum Vergleich: Bei Enni in Moers liegt der Arbeitspreis in der Grundversorgung für Strom ab 1. Januar 2023 bei 62,74 Cent pro Kilowattstunde und für Gas bei 26,81 Cent. Die Kunden beziehungsweise private Verbraucher werden hier allerdings von Preisbremsen profitieren, die die Bundesregierung für das kommende Jahr angekündigt hat. Zu zahlen sind dann bei Strom nach aktuellem Stand maximal 40 Cent pro Kilowattstunde (bis 80 Prozent Verbrauch) und bei Gas 12 Cent (bis 80 Prozent Verbrauch).
Die Stadtwerke Duisburg haben zum 1. Januar 2023 bei Strom und Gas keine weiteren Preiserhöhungen angekündigt und planen diese nach Angaben ihres Sprechers „auch vorerst darüber hinaus nicht.“ Der Energieversorger hatte zuletzt zum 1. November 2022 für die Hälfte der Strom- und ein Drittel der Gaskunden die Preise erhöht.
>> DISKUSSION IN DUISBURG UM GAS-SOFORTHILFE
- Die Stadtwerke Duisburg haben hinsichtlich der aktuellen staatlichen Gas-Soforthilfe entschieden, die Dezember-Abschläge für all ihre Kunden auszusetzen, die zu diesem Zeitpunkt mit Gas beliefert werden (wir berichteten).
- Mieterschützer, auch vom Mieterschutzbund Niederrhein in Duisburg, kritisieren die von der Bundesregierung angekündigte Entlastung, weil Mieter davon erst mit den Nebenkosten-Abrechnungen bis Ende 2023 profitieren.
- Die Gebag in Duisburg hatte allerdings bereits mitgeteilt, die Soforthilfe „so schnell wie möglich“ an ihre Mieter weitergeben zu wollen. Dabei soll ein Teil der Heizkosten-Vorauszahlungen erlassen und jedem Mieter dazu ein individuelles Angebot gemacht werden.