Duisburg. Ein Hochfelder (20) griff einen 23-Jährigen an einer Duisburger Tankstelle mit einem Messer an. Zum Prozessauftakt äußern sich die Rivalen.
Aus jugendlichem Imponiergehabe entwickelte sich in der Nacht zum 17. April an einer Tankstelle in Hamborn ein Streit, der blutig endete. Nun steht ein 20-Jähriger aus Hochfeld wegen versuchten Totschlags vor der Jugendkammer des Duisburger Landgerichts am König-Heinrich-Platz. Mit mehreren Messerstichen soll er einen 23 Jahre alten Rheinhauser lebensgefährlich schwer verletzt haben.
Gemeinsam mit vier Bekannten war der Angeklagte in der Tatnacht in Dortmund und Duisburg unterwegs gewesen. Kurz vor 3.20 Uhr hatten die Begleiter des 20-Jährigen an einer Ampel wohl mit zwei Frauen im Nachbarauto kommunizieren wollen. Die zeigten kein Interesse, sondern den Mittelfinger.
Messerangriff an Duisburger Tankstelle: Stich traf Hauptschlagader im Bein
Wenige Minuten später traf man sich an einer Tankstelle an der Buschstraße, ganz in der Nähe der B 8 in Hamborn, zufällig wieder. Was nun folgte, brachte den Hauptgeschädigten mit sieben Stichwunden, die vor allem die Oberschenkel trafen, in die Notaufnahme eines Krankenhauses. Ein Stich traf eine Hauptschlagader im Bein. Die Anklage geht davon aus, dass der 20-Jährige den möglichen Tod des 23-Jährigen zumindest billigend in Kauf nahm.
Nach der Schilderung des 20-Jährigen hatten zwei seiner Kumpels an der Tankstelle unbedingt von den Frauen wissen wollen, was das mit der beleidigenden Geste sollte. Zwei Männer, die in diesem Moment gerade mit den Frauen sprachen, mischten sich in die immer lauter werdende Auseinandersetzung ein. Dann, so der 20-Jährige, sei er von den beiden Männer angegriffen worden. Sie hätten ihn niedergeschlagen und ihm, als er am Boden lag, mit weiteren Tritten und Schlägen zugesetzt.
20-Jähriger beruft sich auf Notwehr
In Notwehr habe er ein sogenanntes Neck-Knife, ein Messer, das er verbotenerweise am Hals trug, gezogen und damit in Panik wild um sich gestochen. Deshalb habe er außer dem zweiten Angreifer auch noch den einzigen Bekannten verletzt, der ihm gerade helfen wollte.
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Der Geschädigte berichtete von gegenseitigen Beleidigungen und einem „Gerangel“. Daran, wer die körperliche Auseinandersetzung wie begann, will er sich nicht mehr recht erinnern. „Da muss ja was gewesen sein; ich hatte schließlich sieben Messerstiche“, so der 23-Jährige. Bis kurz vor Weihnachten soll es noch drei weitere Sitzungstage geben.