Duisburg. Mitarbeiter der Evangelischen Kirche in Duisburg kämpfen mit immer höherer Belastung. Auf der Synode wird auch über Finanzielles gesprochen.

Finanzen spielten eine große Rolle auf der jüngsten Synode des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg, vor allem auch die spürbare Belastung der haupt- und ehrenamtlich engagierten Mitarbeiter.

Selten wurde in der Vergangenheit der Bericht des Superintendenten so lebhaft und offen diskutiert wie diesmal. Neben seinem schriftlichen Bericht setzte Christoph Urban vor allem in seinen mündlichen Ausführungen Zeichen in die Zukunft. Er nahm dabei Bezug auf die Berichte der Gemeinden und Einrichtungen. Urban: „Da war die Rede davon, dass die Anforderungen an die Mitglieder unserer Gremien immer höher werden. Da war der Ruf nach Entlastung von Verwaltungsaufgaben zu hören. Da ist explizit oder implizit so manche Erschöpfung zutage getreten. Mein Eindruck ist, dass die große, überwältigende Mehrheit der Haupt- und Ehrenamtlichen in diesem Kirchenkreis bis zum Abwinken kämpft.“

Duisburger Superintendent: „Müssen Veränderungen aktiv gestalten“

Der Superintendent machte sich und den Synodalen nichts vor: „Als Kirche sind wir gegenwärtig eine Organisation im Rückbau. Deshalb können wir nicht auf jede neue Aufgabe mit Arbeitsverdichtung reagieren. Wir müssen die Veränderungen unserer Kirche aktiv gestalten, aber darauf achten, dass wir uns nur so viel auf den Teller nehmen, wie wir essen können.“

Viel Diskussion gab es zum Positionspapier der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR), in dem 16 Projekte wie „Junge Kirche“, Stärkung des Ehrenamtes“ oder „Serviceorientierte Kasualpraxis“ beschrieben werden. Jetzt soll der Kreissynodalvorstand einen Plan erarbeiten, wie an den Themen weitergearbeitet werden kann. Denkverbote sind dabei ausgeschlossen.

Finanzen spielen eine große Rolle

Zudem spielten die Finanzen eine große Rolle bei der Sitzung des Kirchenparlaments. Für das Haushaltsjahr 2023 wird mit 60.344 Mitgliedern in den 15 Gemeinden des Duisburger Kirchenkreises gerechnet und eine Summe von 14,1 Millionen Euro einkalkuliert. Von der dem Duisburger Kirchenkreis zur Verfügung stehenden Summe werden im Vorwegabzug teilweise Gemeindepfarrstellen, kreiskirchliche Pfarrstellen oder etwa der Trägeranteil für die Kindergartenarbeit entnommen.

Nach diesen Abzügen erhalten die Gemeinden von der restlichen Summe von 9,3 Millionen Euro einen anteiligen Verteilbetrag von 75,36 Prozent (7 Millionen Euro), der Kirchenkreis 24,64 Prozent (2,3 Millionen Euro). Die beiden Summen sind etwas größer im Vergleich zum Vorjahr.

Aufhorchen ließ die Abgeordneten des Kirchenparlamentes und die anwesenden Gäste der Zwischenbericht der sogenannten „AG Aufgabenkritik“. Angesichts noch größerer erwarteter rückläufiger Gemeindegliederzahlen und geringerem Finanzmitteln wurde und wird weiter eine kritische Überprüfung der Aufgaben von kreiskirchlichen Einrichtungen, Referaten und Werken vorgenommen.

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Dass diese Aufgabenkritik nun schneller vorangetrieben werden soll, hängt auch mit der aktuellen Entwicklung zusammen: Angesicht der Teuerungsrate in Deutschland steigen die Kirchensteuererträge zwar nominal, verlieren aber real an Finanzkraft. Die deutlichen Warnsignale führten zu dem Beschluss, nach dem alle kreiskirchlichen Aufgabenfelder jetzt konkrete Einsparmaßnahmen für 2025 und 2030 erarbeiten und diese schon im Sommer nächsten Jahres vorstellen sollen.