Schon bald wird in Kenia eine neue Augenklinik und eine neue integrative Schule entstehen. Fast die Hälfte aller dafür benötigten Spendengelder kommt aus Duisburg.
Heribert Tigges vom Deutschen Blindenhilfswerk und Hauptverantwortlicher der Projekte freut sich sehr über die großzügige Hilfe.
Heute fliegt er nach Afrika, um sich ein Bild über den Zustand und Fortschritt der Baumaßnahmen vor Ort zu machen. Die Augenklinik, die in Kenia entsteht, wird an ein schon bestehendes Hospital gekoppelt. „Wir versuchen immer, die vorhandenen Ressourcen bestmöglich zu nutzen”, sagt Heribert Tigges. Das Krankenhaus habe sogar schon einen Augenarzt, der aber wegen fehlender Räumlichkeiten und Instrumente nicht in seinem eigentlichen Fachbereich arbeiten kann. „Mit den entsprechenden Räumen und Geräten kann er jedes Jahr etwa 6000 Menschen vor dem Erblinden bewahren”, so der 61-Jährige.
Die Kosten für die komplette Augenklinik belaufen sich auf rund 174 000 Euro. „Für die Summe kann man bei uns gerade mal ein Einfamilienhaus kaufen”, so Tigges. 75 Prozent der Kosten bezahle das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Den Rest erwirtschaftet das Blindenhilfswerk durch Spenden, von denen ein Großteil aus Duisburg fließt.
Das zweite Projekt, der Bau einer integrativen Schule für blinde und nicht blinde Grundschulkinder, entsteht etwa 200 km nördlich vom Mount Kenia in der Stadt Isiolo. „In dieser Stadt haben wir vor einigen Jahren bereits eine Augenklinik errichtet. Obwohl die Zahl der Erblindungen seither rückläufig ist, leiden immer noch viele Kinder unter Sehbehinderungen”, erklärt Heribert Tigges. Diese Kinder sollen in speziellen Unterrichtseinheiten Lesen und Schreiben lernen, ihre anderen Sinne trainieren und in Fächern wie etwa Mathematik mit anderen Schülern zusammen ausgebildet werden. Die Bauarbeiten begannen im Oktober 2009 und sollen 2011 beendet sein. An der Gemeinschaftsschule soll Platz für 1000 Schüler entstehen.