Mit der Prinzenkürung ging in der Mercatorhalle die Session in ihre heiße Phase

Seiner Tollität Prinz Michel I. wurde am Samstag in der ausverkauften Mercatorhalle nicht nur ein warmer Empfang bereitet, sondern auch das Zepter für eine erfolgreiche Session übergeben.

Aber der Reihe nach. Bevor aus Michael Jansen seine Exzellenz wurde und das närrische Treiben seinen Siedepunkt erreichte, heizten ganz andere Spaßvögel ein. Et Zweijestirn zum Beispiel wusste ganz genau, wie es die Jecken mit ihren Parodien zum Lachen bringen konnte. Deutschlands Banker mussten ebenso viel über sich ergehen lassen wie „Merkels Krabbelgruppe” oder „diese kleine, freche, schlaue Westerwelle” in Anlehnung an Karel Gott und seinem Biene-Maya-Lied. Dem dreisten Duo folgte die preisgekrönte Tanzgruppe „Calypso”. Sie brachte mit lauten Trommelschlägen afrikanisches Flair unters Narrenvolk von Rhein und Ruhr.

Die Lacher und Schenkelklopfer, die eine oder andere Freudenträne, ein dreifach-donnerndes Helau sowie jede Menge Applaus sicherten sich Fred von Helen und Aky. Das ungewöhnliche Duo, bekannt aus Funk und Fernsehen, eroberte auch das letzte Jeckenherz in der Mercatorhalle. Der Bauchredner und seine Puppe eiferten um die Wette und punkteten mit gewitzten Pointen. Auch der neue Präsident des HDK, NRZ-Journalist Bodo Malsch, war vor den frechen Sprüchen des bunten Vogels nicht sicher. Fred von Helen, beziehungsweise Aky meinte, Malsch sehe wegen seines auffälligen Schnurrbarts aus wie ein Zuchtbulle für Seehunde.

Jenem war es dann auch eine große Ehre, dem Präsidenten närrischer Literaten Michael Jansen die bescheidene Karnevalsmütze abzunehmen und gegen eine pompöse, mit langen Federn geschmückte Kopfbedeckung zu tauschen. Jetzt sah seine Tollität tatsächlich aus, wie jemand, der an die Spitze der Narren gehört. Etwas nervös bedankten sich der frisch gekürte Prinz samt Hofstaat bei seinen Untertanen mit eigens gedichtetem Liedgut in bester Schunkelmanier und einer engagierten Tanzdarbietung.

Die Minis der Prinzengarde zeigten dann, wie Tanz in der fünften Jahreszeit eigentlich aussehen sollte. Den Schlusspunkt der offiziellen Feierlichkeiten setzte die Show-Band Mennekrather. Und was für einen: 16 dynamische Musiker begeisterten das Publikum so, das es keinen mehr auf den Plätzen hielt.

„Die Prinzenkürung war eine durchaus gelungene Auftaktveranstaltung des närrischen Treibens im neuen Jahrzehnt”, fasste der sichtlich erleichterte HDK-Präsident Bodo Malsch zusammen.