Duisburg. Das Gesundheitszentrum „Vitalum“ wird bei der Immobilienmesse Expo Real präsentiert. Warum sich andere Städte für das Bauprojekt interessieren.

Das Gesundheitszentrum „Vitalum“ in Röttgersbach befindet sich mittlerweile im Bau. Die Eröffnung ist im ersten Halbjahr 2024 geplant. Nach der Grundsteinlegung vor einigen Wochen wird die Vision zweier Duisburger vom Gesundheitszentrum der kurzen Wege Schritt für Schritt Realität. Diese Vision weckt auch überregionales Interesse: Das Projekt wird bei der Immobilienmesse Expo Real in München (4. bis 6. Oktober) vertreten sein.

Der Röttgersbacher Mediziner Uwe Heinen und die Meidericher Apothekerin Christina Roth haben, in enger Absprache mit dem Beratungsunternehmen Fellow Capital Partners (FCP) aus Luxemburg sowie dem Architekturbüro Schaarschmidt aus Wuppertal, die Ursprungspläne noch einmal modifiziert und neuen Erkenntnissen angepasst.

„Vitalum“ in Duisburg: Städte aus mehreren Ländern interessiert

Das multidisziplinäre, ambulante Gesundheitszentrum soll die Antwort auf die Herausforderungen des Hausärztemangels und der älter werdenden Bevölkerung sein. Im Duisburger Norden entsteht ein Gesundheitszentrum der Primärversorgung mit Allgemeinmedizin, Prävention und Geriatrie. Damit ist das Vitalum Pilotprojekt ein in Deutschland bislang einzigartiges Versorgungskonzept.

Die Vision von Uwe Heinen (links) und Christina Roth findet Unterstützung von Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link.
Die Vision von Uwe Heinen (links) und Christina Roth findet Unterstützung von Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Auf Initiative der FCP-Geschäftsführung wird Uwe Heinen diese Ideen in München präsentieren. Die Kooperationspartner aus Luxemburg sind mit eigenem Stand auf der renommierten Immobilienmesse vertreten. „Verschiedene Städte aus unterschiedlichen Bundesländern interessieren sich für unser Konzept“, freut sich Heinen.

Das barrierefreie Vitalum wird auf rund 5700 Quadratmetern Bruttogeschossfläche zwölf Ärzte beheimaten, darunter Allgemeinmediziner und Fachärzte. Daneben entstehen eine „Wohlfühlapotheke”, wie es Christina Roth bei der Grundsteinlegung ausdrückte, sowie eine Physiotherapiepraxis.

Was das Gesundheitszentrum „Vitalum“ pandemietauglich macht

Weitere Praxen für Logopädie, Ergotherapie und Psychotherapie sowie Angebote der Gesundheitsvorsorge wie ein Sanitätshaus gehören auch dazu. Geplant sind außerdem ein Restaurant mit ausgewogener und nach ernährungswissenschaftlichen Grundsätzen zusammengestellter Küche sowie eine Lehrküche.

Neu ist, dass voraussichtlich auch Apartments für geriatrisch betreute Menschen als feste Wohnsitze entstehen, die dann die Möglichkeiten und Angebote im gleichen Haus nutzen können.

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Uwe Heinen und Christina Roth sind überzeugt, in Duisburg eine langfristige Lösung für die Herausforderungen im Gesundheitswesen auf den Weg zu bringen. Die digitale Ausstattung des Gesundheitszentrums eröffne völlig neue Möglichkeiten einer umfassenden Versorgung und mache das Gebäude durch automatisierte Strukturen besonders sicher – und pandemietauglich. Denn Patienten werden bereits am Eingang oder im Parkhaus registriert, erhalten einen digitalen Wegweiser und landen so ohne viele Kontakte dort, wo letztlich ihre Behandlung erfolgt.

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Oberbürgermeister Sören Link bezeichnet das Projekt als Glücksfall für Duisburg: „Wir spüren bereits heute die Folgen des Hausärztemangels. Medizinische Versorgung, Prävention, Gesundheitsförderung und Vitalisierung sind essenziell für unsere Gesellschaft. Das hat vor allem die Pandemie gezeigt. Deshalb bin ich mir sicher, dass das Vitalum Signalwirkung hat.“

>> FACHKRÄFTE FÜR VITALUM IN DUISBURG GESUCHT

  • „Wir nutzen die Bauzeit bereits für die Personalsuche“, sagt Uwe Heinen. Die Digitalisierung erfordere umfassendes Wissen, das nicht von heute auf morgen zu bekommen sei. Schon jetzt wurden zwei Mitarbeiterinnen fest eingestellt.
  • Weitere werden noch gesucht. Das erweise sich aufgrund des Fachkräftemangels als nicht einfach. Allein im Einzugsbereich der Ärztekammer Nordrhein gebe es fast 16.000 offene Stellen.