Duisburg. Aus drei Konzerten bestand das „Earfest“ im Duisburger Innenhafen. Wie das deutsch-norwegisch geprägte Programm beim Publikum ankam.

Mit drei Konzerten konnten Gerhard Stäbler und Kunsu Shim am „EarPort“ auf dem Gelände des Duisburger Innenhafens ihr sommerliches „Earfest“ unter nahezu „normalen“ Bedingungen erfolgreich feiern. Die drei angesetzten Konzerte fanden großen Zuspruch, ausgeführt wurden sie von norwegischen Interpreten, die die anspruchsvollen Werke der norwegisch-deutsch geprägten Programme versiert und engagiert umsetzten.

Das letzte Konzert am Sonntagvormittag erhielt einen zusätzlichen Akzent durch die Eröffnung einer Ausstellung mit Fotografien und Collagen des Performance-Künstlers Kunsu Shim, der seine Arbeiten am 9. Oktober noch detailliert vorstellen wird. Im Finalkonzert war Kunsu Shim mit der Uraufführung seines Trios für Violine, Sopran und Schlagzeug „A few brief moments“ vertreten, eine Ansammlung sehr kurzer Momentaufnahmen mit zart hingetupften Tönen an der Schwelle des Hörbaren.

Die Sopranistin Silje Aker Johnsen hauchte die Töne dezent an, ebenso die Geigerin Victoria Johnson und zusammen mit dem zurückhaltend am Vibraphon agierenden Schlagzeuger Anders Kregnes Hansen gelang es dem Trio, den meditativ introvertierten Charakter der Stücke pointiert zu treffen.

„Earfest“ in Duisburg: Neues auch von Gerhard Stäbler

Neues gab es auch von Gerhard Stäbler zu hören mit „Dornenschwarz und Nachtstrahl“ aus „Vier Intermezzi“ in gleicher Besetzung. Musik von größerer Körperlichkeit und Präsenz bis hin zu expressiven Ausbrüchen. Insgesamt bestimmten aber eher hintergründig sanfte Klänge die Matinee. Auch in den wesentlich älteren Werken von Roman Haubenstock-Ramati und Tyler Futrell. Wobei Futrells „Pas de deux“ für Violine und Tanz als Performance angelegt war, in der die Tänzerin Finger und Bogen der Geigerin führte.

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Der Duisburger Lyriker Andreas Martin ergänzte das Programm mit fünf Gedichten, die einen mehr oder weniger starken Bezug zu den Werken aufwiesen. Der Beifall des Publikums fiel überaus herzlich aus. Am 7. September um 20 Uhr in der Liebfrauenkirche steht die nächste attraktive Veranstaltung des „EarPorts“ an, wenn das renommierte portugiesische Ensemble „Grupo de Música Contemporanea des Lisboa“ Werke von portugiesischen Komponisten sowie von Kunsu Shim und Gerhard Stäbler präsentieren wird.