Mitte. Wer als Radler in Duisburg unterwegs ist, kann den Wunsch nach Fahrradstraßen nachvollziehen. Von SPD und CDU ist dabei aber wenig zu erwarten.
Wer ab und zu mal vom Auto aufs Fahrrad wechselt, tut nicht nur etwas für seinen ökologischen Fußabdruck, sondern wechselt auch die Perspektive: So erfährt man nämlich hautnah, wie doof es, an einer vielbefahrenen Straße wie der „Wanheimer“ in Hochfeld, den notorischen Zweite-Reihe-Parkern auszuweichen – und dabei als Radfahrer noch jede Menge Unverständnis zu ernten, warum man denn überhaupt mit dem Drahtesel unterwegs ist. Die Wünsche des ADFC, der Grünen und Linken sind also für regelmäßige Radler nachvollziehbar.
Doch gute Ideen, wenn sie von den falschen Parteien geäußert werden, hatten es schon immer schwer gegen die Beton-und Bewahrer-Koalition aus SPD und CDU in der Bezirksvertretung Mitte. Schade.
Blick ins Kommunalwahlprogramm: SPD Duisburg will Fahrradautobahnen fördern
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In ihrem Kommunalwahlprogramm, dem so genannten „Duisburg-Plan“ formulieren die Sozialdemokraten, dass zu einer attraktiven Stadt eine gute Erreichbarkeit, aber auch eine umweltfreundliche Mobilität gehört. Die SPD will sich deshalb für „Fahrradautobahnen“ wie den RS 1 oder entlang von A 40 und A 59 einsetzen. Die Christdemokraten haben notiert: „Die CDU fördert die Erweiterung von Rad- und Wanderwegen.“
Wer Fahrradfahren in den Alltag integrieren will, muss nicht nur am Rande der Stand für gut befahrbare Trassen sorgen, sondern sich auch Gedanken darüber machen, wie der Verkehr in der City neu geordnet wird. Im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes Innenstadt soll auch über solche Belange beraten werden.
Mut und Ideen: Nicht zu erwarten von den großen Fraktionen in der BV Mitte
Etwas zu ändern funktioniert in einer dicht bebauten Stadt aber meist nicht, ohne einem anderen Verkehrsträger etwas wegzunehmen. Das erfordert Ideen und Mut. Beides ist von den großen Parteien in der Bezirksvertretung in Sachen Verkehrsplanung nicht zu erwarten.