Duisburg. Eine 89-Jährige hat ihre Mitbewohnerin in einer Wohnung im Duisburger Innenhafen erstochen. Die Frau ist wohl demenzkrank. Neue Details bekannt.
Die Polizei hat am Mittwoch auf Nachfrage weitere Details zur Bluttat am Duisburger Innenhafen bekanntgeben. Eine 89-Jährige hatte am Dienstagmorgen eine 84-Jährige in einem Mehrfamilienhaus an der Stresemannstraße getötet (wir berichteten). Dabei stach die stark demenzkranke Frau mit einem Küchenmesser zu,
Am Mittwoch wurde die Frau auf Antrag der Staatsanwaltschaft dem Haftrichter wegen Totschlags vorgeführt. Dieser traf die Entscheidung, die Seniorin in einer psychiatrischen Klinik unterzubringen.
Eine 45 Jahre alte Nachbarin hatte gegen 8.30 Uhr am Dienstagmorgen Schreie aus der Nachbarwohnung gehört. Da die Frau einen Schlüssel für die Wohnung der beiden Seniorinnen hatte, ging sie hinein, um nach dem Rechten sehen. Dabei fand sie die 84-Jährige schwer verletzt am Boden liegen. Die 89-Jährige stand in der Nähe, hielt das Küchenmesser noch in der Hand.
Die Nachbarin griff ein, wurde dann jedoch ebenfalls von der Seniorin angegriffen und verletzt. Allerdings gelang es ihr dann, die 89-Jährige festzuhalten und die Rettungskräfte zu alarmieren. Diese versuchten mit sofort eingeleiteten Reanimationsmaßnahmen, das Leben der 84-Jährigen zu retten – ohne Erfolg. Sie verstarb noch in der Wohnung.
Bluttat im Duisburger Innenhafen: Tatmotiv ist unklar
Die Hintergründe und ein mögliches Tatmotiv sind noch unklar. Offen ist auch, wie oft die 89-Jährige zustach.
Was bereits am Dienstag klar war: „Die Frauen lebten allein in einer Wohngemeinschaft zusammen“, berichtet Polizeisprecher Jonas Tepe. Es handle sich jedoch nicht um eine Einrichtung des betreuten Wohnens. Die Ermittler der eingerichteten Mordkommission müssen sich aufgrund der Demenzerkrankung der 89-Jährigen auf schwierige Befragungen einstellen.
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Bereits am Dienstagnachmittag deutete auf der ruhig gelegenen Stresemannstraße nichts mehr auf die Tat vom Morgen hin. Die Nachbarin hatten die Sanitäter mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht.