Duisburg. Duisburger Hotels und Pensionen fehlt so viel Personal wie seit Jahren nicht. Woran das liegt und was die Gewerkschaft NGG nun fordert.
Duisburger Hotels und Pensionen fehlt zum Beginn der Hauptreisezeit Personal. Das erklärt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und verweist auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Demnach fehlten Herbergen in Duisburg Ende Juni noch 21 Mitarbeiter – 40 Prozent mehr als zum selben Zeitpunkt im Jahr 2019. Etliche Beschäftigte haben die Branche im Zuge von Lockdown und Kurzarbeit verlassen.
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Karim Peters, NGG-Geschäftsführer, rechnet mit einer hohen Auslastung Duisburger Hotels in den kommenden Monaten. „Nach fast zweieinhalb Jahren Corona machen viele Menschen zum ersten Mal wieder richtig Urlaub. Hinzu kommen die Geschäftsreisenden. Und auch manche verschobene Geburtstags- oder Hochzeitsfeier wird nachgeholt“.
Gute Bezahlung und Arbeitsbedingungen können Duisburger Hotels retten
Um diese hohe Nachfrage aufzufangen, komme es nun darauf an, Personal mit guten Konditionen zu locken. Der vielleicht wichtigste Aspekt sei da die Bezahlung. Dank des neuen Tarifvertrags aus dem Mai bekommen Brancheneinsteiger 12,50 Euro Stundenlohn, 28 Prozent mehr als zuvor.
Fachkräfte bekommen 13,95 Euro – entscheidend sei deswegen vor allem, dass sich die Betriebe auch an diese tariflichen Standards halten, so Peters.
Genauso müssen aber auch die Arbeitsbedingungen stimmen. „Hotelangestellte arbeiten oft dann, wenn andere frei haben – nachts, am Wochenende oder an Feiertagen.“ Flexibilität bei den Arbeitszeiten sei daher unverzichtbar. Trotz der Mehrbelastung des vorhanden Personals dürfe das Arbeitszeitengesetz nicht unterlaufen werden, verdeutlicht Peters. Dabei kritisiert er die FDP, die Experimente mit diesem Gesetz „in den Berliner Koalitionsvertrag hineinverhandelt habe“. Das sei nicht der richtige Weg.
Hotelgäste müssen mitziehen
Doch nicht nur die Löhne und Arbeitsbedingungen müssen stimmen, um neues Personal zu werben, auch die Hotelgäste sollten bereit sein, ihren Teil zu leisten. „Für ein sauberes Hotelzimmer und einen guten Service sollte man bereit sein, etwas mehr auszugeben. Das gilt auch im Restaurant. Ein Schnitzel für neun Euro ist heute nicht mehr machbar“, betont Karim Peters.