Duisburg-Hochfeld. Noch sind die Stufen ein Hindernis. Doch die U 79 an der Haltestelle Karl-Jarres-Straße in Duisburg-Hochfeld soll bald barrierefrei werden.
Die U-79-Haltestelle Karl-Jarres-Straße soll barrierefrei umgebaut werden. Damit ist sie dann auch endlich für Fahrgäste mit Kinderwagen, Rollstuhl und Rollator problemlos zu nutzen. Der Umbau der Haltestelle kostet rund 2,7 Millionen Euro. Der Großteil soll durch öffentliche Fördermittel des Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) finanziert werden. Noch steht die Bewilligung durch den Stadtrat aus, denn die Sitzung am Montag musste wegen technischer Probleme abgebrochen werden.
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Mit dem Umbau soll voraussichtlich bereits in den Sommerferien begonnen werden. Wenn alles nach Plan läuft, sollen alle Arbeiten bis Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein.
Ein Hochbahnsteig soll den Einstieg für alle ermöglichen
Derzeit ist die Haltestelle für Rollstuhlfahrer und Menschen mit Kinderwagen völlig ungeeignet. Denn man muss drei Stufen überwinden, um in die U 79 einsteigen zu können.
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Der geplante Hochbahnsteig soll künftig einen problemlosen Zugang für alle ermöglichen. Denn die U 79 zwischen dem Meidericher Bahnhof und Düsseldorf-Oberbilk verkehrt ausschließlich mit Hochflur-Bahnen. Bereits 2010 wurde beschlossen, die fünf Haltestellen auf Duisburger Stadtgebiet, die mit Niedrigflurbahnsteigen ausgestattet sind, zu barrierefreien Anlagen mit Hochbahnsteigen umzubauen. An den Haltestellen Im Schlenk und Grunewald ist dies 2020 und 2021 geschehen. Die Haltestellen Kulturstraße, Platanenhof sowie Karl-Jarres-Straße stehen noch aus.
Kritik der Grünen: Sieben Bäume müssen gefällt werden
Die Arbeiten an der Trinkwasserleitung sollen bereits in den Sommerferien beginnen und rund zwei Monate dauern. Anschließend kommt der Hochbahnsteig dran. Vorgesehene Bauzeit: rund sechs Monate. Durch die geplanten rund 18 Meter langen Rampen muss zunächst eine vorhandene Trinkwasserleitung verlegt werden. In diesem Zusammenhang müssen insgesamt sieben Bäume gefällt werden.
Die Grünen kritisieren die Fällung der Bäume. Der zweite Kritikpunkt: Die Breite des Fußwegs soll reduziert werden, zugunsten der Linksabbiegerspur neben der Haltestelle: „Durch den schmaleren Fußweg rücken Radfahrende und zu Fuß Gehende deutlich näher zusammen, Konflikt- und Unfallpotenzial steigen deutlich“, so die Grünen.
Während der Bauarbeiten fallen einzelne Fahrspuren weg
Während der Bauarbeiten soll die Haltestelle Karl-Jarres-Straße wegfallen. Autofahrer müssen sich darauf einstellen, dass während der Bauzeit einzelne Fahrstreifen gesperrt werden.
Der Bahnsteig wird mit taktilen Leitelementen ausgestattet. Damit verbessert sich die Situation auch für sehbehinderte Fahrgäste. Außerdem ist ein Fahrausweisautomat, eine digitale Anzeigetafel sowie ein Wetterschutz mit Sitzgelegenheiten vorgesehen.
Weniger Verspätungen, wenn der Zugang zur Bahn barrierefrei ist
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Andreas Gutschek, DVG-Vorstand für Infrastruktur und Digitalisierung, sagt: „Mit dem barrierefreien Ausbau einer weiteren Haltestelle ermöglichen wir nun allen Fahrgästen einen einfachen und komfortablen Zugang zu den Bahnen der Linie U 79. Damit gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt Richtung Mobilitätswende.“
Es besteht eine gesetzliche Verpflichtung zur Herstellung der vollständigen Barrierefreiheit für die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs. Gleichzeitig sorgt ein barrierefreier Ausbau für einen reibungsloseren Ablauf und damit für weniger Verspätungen.