Duisburg. Über Regelungen für den Straßenbau in Duisburg berät am Montag der Rat der Stadt. Deshalb ist der BUND über den Inhalt der Regelung alarmiert.

Über „Anweisungen für den Straßenbau“ berät der Rat der Stadt am Montag (13. Juni, ab 15 Uhr, Mercatorhalle). Der BUND kritisiert aufs schärfste Kapitel 13 der Vorlage, in dem die Regelungen zu Straßenbäumen bei Sanierung und Neubau in Duisburg festgelegt werden.

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„Die Vorgaben lesen sich wie aus den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Spätestens jetzt sollte bei allen Planungen der Wert von Bäumen für den Klimaschutz und die Klimafolgeanpassung bekannt sein, doch in Duisburg will man das Gegenteil festlegen“, kritisiert Kerstin Ciesla. Es fehlt die Wertschätzung für Straßenbäume, bedauert die Duisburger BUND-Vorsitzende: „Die Entscheidung will man komplett den Wirtschaftsbetrieben und dem Planungsamt übergeben, ohne dass die Fachleute des Umweltdezernats involviert sind. Das ist beschämend für eine Stadt mit einer hohen Anzahl an Hitzeinseln und einem immensen Straßensanierungsbedarf.“

Kerstin Ciesla: Straßenplaner dürfen nicht allein über Bäume entscheiden

Eine Beratung im Fachausschuss für Umwelt sei nicht erfolgt, eine Klimarelevanzprüfung der Vorlage sei ebenfalls unterblieben, so Ciesla weiter, sie vermisse auch Festlegungen zum Erhalt von Straßenbäumen und Ersatzpflanzungen. „Das Argument, ein entsprechender Baum oder Baumreihe müsse in 40 – 50 Jahren sowieso erneuert werden, wurde immer wieder vorgetragen“, so die BUND-Vorsitzende weiter. „Nun will man Regelungen mit viel zu kleinen Pflanzgruben, extrem kleinen Baumscheiben und Folien in den Pflanzgruben vorsehen.“

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Die geplanten Regelungen sorgen dafür, dass kein Straßenbaum in Duisburg mehr 40 bis 50 Jahre alt werden kann, sondern bereits nach 20 bis 30 Jahren an seine Grenzen stößt, fürchtet Kerstin Ciesla. „Auch eine Linde als Straßenbaum kann somit nirgends in Duisburg gepflanzt werden.“