Duisburg. Echo-Preisträger europäischer Spitzenklasse konnten ihr Intermezzo-Konzert endlich spielen: So begeisterte das Trio Sternal-Sieverts-Burgwinkel.
Wurde das Konzert des Trios „Sternal-Sieverts-Burgwinkel“ bereits zweimal coronabedingt abgesagt, so durften sich jetzt die Duisserner Intermezzo-Freunde doch noch über ein hochkarätiges Konzert mit den drei gefeierten jungen deutschen Jazzern freuen. Das begeisterte Publikum in der wiederum gut besuchten Lutherkirche genoss am Freitagabend die Virtuosität der Musiker und die atmosphärische Dichte der anspruchsvollen Kompositionen.
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Dabei gab es den fast schon gewohnten Maskenschutz in der Kirche nur noch freiwillig. Und es darf nicht vergessen werden, mit welcher Umsicht und Geduld Veranstalter Karl Bongartz und sein Team das Konzertprogramm durch sämtliche Corona-Widrigkeiten manövrierten.
Trio Sternal-Sieverts-Burgwinkel: Drei Echo-Jazz-Preisträger in Duisburg-Duissern
Der Pianist und Kölner Klavier-Professor Sebastian Sternal, der Bassist Henning Sieverts und der international gefragte Schlagzeuger und Kölner Hochschuldozent Jonas Burgwinkel gehören im Ranking der europäischen Klavier-Trios sicherlich zu den spieltechnisch herausragenden Ensembles, die längst ihren eigenen Sound und eine eigene musikalische Handschrift gefunden haben. So sind alle drei Musiker auch Echo-Jazz-Preisträger und auch sonst mit allen Ehren ausgezeichnet.
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Sebastian Sternal, der den Intermezzo-Freunden von einem Konzert vor einigen Jahren an gleicher Stelle schon gut bekannt ist, präsentierte sich mit seinem intensiven und kreativen Klavierspiel in Bestform. Soeben hat er auch seine Piano-Solo-Platte „Thelonia“ veröffentlicht. Bassist Henning Sieverts und der avantgardistisch und im klassischen Jazz gleichermaßen geübte Schlagzeuger Jonas Burgwinkel waren an diesem Abend keineswegs nur Begleiter Sternals, sondern setzten im Duo und auch solistisch Akzente. Ein jederzeit innovatives Trio mit einem frischen Sound, das im Zusammenspiel melodisch und rhythmisch zu überzeugen wusste und als gut eingespieltes Ensemble seine grandiosen Spannungsbögen nie abreißen ließ.
Mit dem Song „Go“ von dem neuen Album „Home“, auf dem noch Star-Bassist Larry Grenadier anstelle von Henning Sieverts mitspielt, wurde der schöne Abend dann eröffnet. Für die geübten Hörer gab es zunächst eine interaktive und etwas vertrackte Trio-Komposition, die nicht unbedingt aus einem Guss war. Was aber den Reiz dieser anregenden Musik ausmacht.
Musikalische Energie auf höchstem Niveau
Auch einem Platz in Paris wurde ein Stück gewidmet, das das Trio von seiner lyrischen und das Spiel Sternals von seiner klassischen Seite zeigte. „Sand“ oder „Eleven“ als Hommage an die Tochter Sebastian Sternals oder auch die feine Interpretation eines Songs von Cole Porter vereinten die musikalische Energie dieser grandiosen Band auf höchstem Niveau.
Dabei sorgte Schlagzeuger Jonas Burgwinkel, der auch vom Gitarren-Guru John Scofield geschätzt wird, mit seinen technischen Fähigkeiten und seinem filigranen und pointierten Spiel, das man in dieser Perfektion selten erlebt, für das Tempo und für den raffinierten Rhythmus des Trios, das schließlich von den aufmerksamen und konzentrierten Besuchern mit viel Beifall verabschiedet wurde.
So zeigte sich auch Bandleader Sebastian Sternal und mit ihm das ganze Publikum erleichtert, ohne Corona-Restriktionen wieder auf der Bühne stehen zu können.
>> 24. JUNI: KADRI VOORAND AUS ESTLAND IN DER LUTHERKIRCHE
- Das nächste Intermezzo-Konzert findet am Freitag, 24. Juni, um 20 Uhr in der Lutherkirche an der Martinstraße in Duissern statt.
- Zu Gast ist die aus Estland stammende Sängerin, Pianistin und Song-Schreiberin Kadri Voorand, die mit ihrem musikalischen Partner, dem Kontra-Bassisten Mihkel Mälgand, auf der Intermezzo-Bühne zu erleben sein wird.
- Die erfolgreiche junge Sängerin entstammt der berühmten estnischen Chor-Tradition. Dennoch sind ihre Vorbilder Sängerinnen wie Joni Mitchell und Kate Bush. Beim Label ACT ist ihre aktuelle CD erschienen.
- Karten gibt es im Vorverkauf bei der Weinhandlung Hauschild an der Moltkestraße und bei „Tausendundein Buch“ an der Oststraße.
