Duisburg-Hochfeld. Der Protest hat geholfen: Anwohner der Karl-Jarres-Straße in Hochfeld haben über Lkw-Lärm geklagt. Nun hat die Stadt Tempo 30 eingerichtet.

Volker Dohmen ist dankbar. Der Hochfelder wohnt an der Karl-Jarres-Straße – und an manchen Tagen klirren bei ihm und seinen Nachbarn die Gläser im Schrank, weil so viele Lkw vor der Haustür vorbeidonnern. Nun hat die Stadt eine neue Tempo-30-Zone vor seiner Haustür eingerichtet. Darauf haben er und seine Nachbarn aber auch lange gewartet.

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Es ist nicht so, als wären die Anwohner nicht an eine gewisse Geräuschkulisse gewöhnt, schließlich leben die meisten von ihnen schon viele Jahre an der Hauptverkehrsstraße und haben dort eine Eigentumswohnung gekauft. Allerdings, so ihr Eindruck, seien die Straßen in den vergangenen Jahren immer maroder geworden und dank zahlreicher Brücken-Baustellen nahm der Verkehr, der durch den Stadtteil rollte, stetig zu. Tagsüber drängen sich die Lkw, die offenbar von der Brücke der Solidarität kommen und in Richtung A 59, Auffahrt Hochfeld, unterwegs sind – oder umgekehrt – dicht an dicht an den Häusern vorbei. Morgens, wenn die Straßen noch frei sind, geben die Fahrer auch mal Gas.

NRW-Petitionsausschuss gab den Duisburgern Recht

Nachdem Dohmen zunächst vergeblich Eingaben bei der Stadt machte, gab ihm der Petitionsausschuss wegen seiner Beschwerde „wegen Schwerlastverkehr bedingter Geräusch- und Erschütterungsemissionen“ Recht. Nun hat die Stadt gehandelt und wegen Lärmschutz die Geschwindigkeit reduziert. Stadtsprecher Malte Werning bestätigte seinerzeit: „Wir haben die Lärmsituation auf der Rheinhauser Straße und der Karl-Jarres-Straße untersucht und festgestellt, dass die Auslösewerte von 70/60 dB(A) im Bereich zwischen der Hochfeldstraße und der Heerstraße am Tag und in der Nacht überschritten werden.“

Ob die Schilder helfen, wollen Dohmen und seine Mitstreiter nun abwarten. Er ist froh, dass der Protest von Erfolg gekrönt war. Polizei und Stadt haben in der Vergangenheit übrigens immer wieder an der Karl-Jarres-Straße geblitzt und die Geschwindigkeit gemessen. Langfristig würden sich die Anwohner allerdings wünschen, dass die Strecke wegen Tempo 30 für Lkw unattraktiv wird und diese sich eine andere Route suchen.