Duisburg-Serm. Das Schützenfest in Duisburg-Serm kann erstmals seit 2019 wieder stattfinden. Der Andrang ist groß. Ein neuer König konnte gekrönt werden.

Im ganzen Stadtteil wehen grün-weiße Fahnen, der Festplatz am Breitenkamp ist geschmückt, und an den Tischen vor dem Festzelt wird geplaudert und gelacht: Nach zwei Jahren Pause sind die Schützen im Duisburger Süden zurück.

Das Schützenfest in Serm markiert das erste Zusammentreffen der Vereine seit Herbst 2019. In den vergangenen beiden Jahren hatten die Schützenbruderschaften in Duisburg wegen der Corona-Pandemie alle Festlichkeiten absagen müssen. „Das Vereinsleben hat richtig stillgestanden“, blickt Hans Eck zurück.

Der Pressesprecher der Sermer Schützenbruderschaft hat während der Pandemie ganz besonders das Beisammensein mit den Vereinskameraden vermisst. Nicht nur das Schützenfest musste in Serm zuletzt abgesagt werden, auch die Mitgliederversammlung des Schützenvereins konnte fast zwei Jahre nicht stattfinden – ebenso das beliebte Sermer Oktoberfest.

500 Besucher feiern in Serm die Rückkehr des Schützenfestes

Historische Fotos aus Duisburg-Serm

Ein für Serm typisches Motiv aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Im Hintergrund die Holtumer Mühle. Bis heute ist Duisburgs südlichster Ort landwirtschaftlich geprägt
Ein für Serm typisches Motiv aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Im Hintergrund die Holtumer Mühle. Bis heute ist Duisburgs südlichster Ort landwirtschaftlich geprägt © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Blick auf Serm von Mündelheim aus im Jahre 1930. Deutlich zu erkennen sind die drei West-Ost-Verbindungen (von links) Am Lindentor, Dorfstraße und An der Bastei.
Blick auf Serm von Mündelheim aus im Jahre 1930. Deutlich zu erkennen sind die drei West-Ost-Verbindungen (von links) Am Lindentor, Dorfstraße und An der Bastei. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
War einst Serms Oberhof: der Eickhof.
War einst Serms Oberhof: der Eickhof. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Bauernhaus vor dem Zweiten Weltkrieg.
Bauernhaus vor dem Zweiten Weltkrieg. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Frömmigkeit anno 1723: Dionysiuskapelle.
Frömmigkeit anno 1723: Dionysiuskapelle. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Volksschulklasse im Jahr 1900.
Volksschulklasse im Jahr 1900. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
März 1941: zerstörtes Haus Dorfstraße 10.
März 1941: zerstörtes Haus Dorfstraße 10. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Schützenfest anno 1931. Im Zug marschiert vorne der
Schützenfest anno 1931. Im Zug marschiert vorne der "General", der Schneidermeister Andreas Wirtz. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Die Dorfstraße im Jahr 1929.
Die Dorfstraße im Jahr 1929. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Die Holtumer Windmühle vor 1945.
Die Holtumer Windmühle vor 1945. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Die Dorfstraße in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg.
Die Dorfstraße in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Brand auf dem Holtumer Hof im Januar 1933. 
Brand auf dem Holtumer Hof im Januar 1933.  © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
1/12

Umso mehr freuen sich Hans Eck und seine Schützenbrüder, dass man nun endlich wieder gemeinsam feiern kann. „Volles Zelt, super Stimmung“, fasst Eck die ersten beiden Festtage zusammen. Mehr als 100 Schützen hat er am Eröffnungsabend auf dem Festgelände gezählt. Insgesamt seien es am Freitag und Samstag jeweils rund 500 Besucher gewesen, für Sermer Verhältnisse eine außergewöhnlich hohe Zahl. „So viel war hier schon lange nicht mehr los“, meint Hans Eck mit Blick auf den großen Zuspruch.

Noch am späten Freitagnachmittag hatten die Schützen bangen müssen, ob der Auftakt ins Festwochenende wie geplant stattfinden kann: Der traditionelle Umzug durch das Dorf drohte angesichts einer amtlichen Unwetterwarnung ins Wasser zu fallen. Doch davon ließ man sich in Serm nicht abschrecken: „Wir sind dieses Mal nur den halben Weg gegangen“, erzählt Hans Eck. Das angekündigte Unwetter blieb dann zum Glück aus – so konnte im Schützenzelt noch bis spät in die Nacht gefeiert werden.

Großer Andrang auch bei den Schießwettbewerben

Der große Andrang macht sich am Tag darauf dann auch am Schießstand bemerkbar: Schon das Kinder- und Jugendschießen ist mit rund 40 Teilnehmern etwa doppelt so gut besucht wie in den Vorjahren. Trotzdem dauert es einige Zeit, bis der erste Holzvogel abgeschossen wird. Haben die jungen Schützen in der Corona-Pandemie etwa das Schießen verlernt? „Ich hoffe nicht“, lacht Hans Eck. Ohnehin steht beim Schießwettbewerb für den Nachwuchs eher der Spaß im Vordergrund.

Kronprinz Arne Kopp und König Frank Hassel.
Kronprinz Arne Kopp und König Frank Hassel. © FUNKE Foto Services | Duisburg STEFAN AREND

Anders sieht es beim Königsvogelschießen aus, das am Sonntagnachmittag traditionell den Höhepunkt des Schützenfestes bildet – hier geht es immerhin darum, wer der nächste Sermer Schützenkönig wird. Hier treten nur zwei Bewerber im Kampf um den prestigeträchtigen Titel an. Carsten Ragniz von der Andreas-Hofer-Kompanie unterliegt Frank Hassel von den Grenadieren. Er wird nach der Proklamation am Abend offiziell zum Sermer Schützenkönig gekrönt.

>>> Schützen im Süden feiern wieder

  • Nach der Corona-Pause feiern auch wieder andere Schützenbruderschaften im Stadtsüden ihre Schützenfeste. Am Pfingstwochenende Anfang Juni feiern die Schützen in Großenbaum, eine Woche später ist die Bruderschaft in Buchholz an der Reihe.
  • Auch in Huckingen (26. bis 28. August), Rahm (2. bis 4. September) und Mündelheim (17. bis 18. September) soll es dieses Jahr wieder Schützenfeste geben.