Duisburg. Vor der Pandemie gab es Hoffnung auf eine kleine Brautmodenmeile an der Münzstraße. Ein Lagebericht über Brautmodengeschäfte in der Altstadt.
Die Münzstraße in der Altstadt hat seit Jahren mit Leerständen zu kämpfen. 2019/20 waren dort dennoch einige Brautmodengeschäfte ansässig, zwischenzeitlich keimte sogar die Hoffnung auf eine zweite kleine Duisburger Brautmodenmeile (wir berichteten). Dann kam Corona und stellte die Inhaber vor neue Herausforderungen.
Läuft man heute durch die Münzstraße, fällt eines sofort auf: Viele Passanten sind hier, anders als zwischen Forum und Citypalais, weiterhin nicht unterwegs. Das Stadtbild wird eher vom Leerstand in den Ladenlokalen geprägt. Auf das geschlossene Brautmodengeschäft „Angels Couture“ etwa weist nur noch eine nicht abgehängte Außenreklame hin. Im Schaufenster kann man schon längst keine Kleider mehr betrachten, stattdessen findet man einen Flyer mit der Aufschrift „400 m2 Ladenlokal zu vermieten“.
Münzstraße in Duisburg: Auch „Burger me“ beschert Brautmodengeschäften Kunden
Drei Brautmodengeschäfte aber sind weiterhin im Geschäft: „Ozden Haute Couture“, „Sena & Azra Couture“ sowie die „Derya Boutique“. Elmas Iltemis ist Mitarbeiterin bei „Sena & Azra“. Sie erzählt, dass ihre Chefin das Geschäft erst 2019 eröffnet habe, kurz vor der Pandemie also. Während der Teil-Lockdowns habe der Laden durch die staatliche Förderung überleben können. „Seit im März die Maßnahmen gelockert wurden, läuft das Geschäft glücklicherweise besser.“ Nur aktuell sei es etwas ruhiger, so Iltemis, da die zumeist türkeistämmige Kundschaft Ramadan feiert.
Die international bekannte Brautmodenmeile in Marxloh betrachtet Elmas Iltemis nicht als Konkurrenz für die Münzstraße. Die beiden Adressen seien Anlaufpunkte für unterschiedliche Kundschaften, meint die Verkäuferin. Während es in Marxloh eher geschäftiger zugeht, schätze die Kundschaft von „Sena & Azra“ die ruhige Atmosphäre im Geschäft.
Elmas Iltemis hofft, dass zukünftig noch mehr Händler und Gastronomiebetriebe auf der Münzstraße eröffnen – durch die Neuankömmlinge von „Burger me“ und ein Fitnessstudio etwa sei bereits mehr Kundschaft zu ihr gekommen. Im März sorgte Tiktok-Star Bilal Gold mit der Eröffnung von „Sucuk Palace“ sogar für dichtes Gedränge auf der Münzstraße.
Knüllermarkt kann nicht klagen
Während die Brautmodengeschäfte an der Pandemie zu knabbern hatten, konnte sich der Knüllermarkt nebenan laut Funda Afsar nicht beklagen. Die langjährige Mitarbeiterin des Dekoparadieses blickt zurück: „Während des Lockdowns haben wir viele Bestellungen über unseren Onlineshop erhalten. Aktuell ist es bei uns im Laden nonstop voll. Die Leute kaufen wieder Deko für ihre Partys, Geburtstage und Hochzeiten ein – sie wollen zuhause Veränderungen haben.“