Duisburg. Bereits beim Start des Ostermarsch in Duisburg kippte die Stimmung rasch. In Dortmund kam es dann zur Rangelei zwischen Teilnehmern.

Der diesjährige Ostermarsch Rhein-Ruhr - traditionell die größte Veranstaltung der pazifistischen Bewegung in NRW - ist am Ostermontag genauso geendet, wie er in Duisburg gestartet war: in einem Streit zwischen Beteiligten, der schließlich in einer Rangelei in Dortmund-Dorstfeld gipfelte und mit einem Rauswurf sowie gegenseitigen Anzeigen.

Und wie in Duisburg standen Vertreter der linksextremistischen MLPD im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen. Der Ostermarsch war am Samstagmorgen in der Duisburger Innenstadt gestartet. Etwa 250 Teilnehmer hatten sich rund um die Bühne an der Kuhstraße/ Ecke Kuhlenwall, um bei der Auftaktkundgebung dabei zu sein.

Während verschiedene Rednerinnen und Redner die Teilnehmenden auf den folgenden Ostermarsch einstimmten, warben auf dem Vorplatz der Bühne Teilnehmergruppen um die Gunst der Zuschauerschaft. Flaggen der MLPD, der DKP, der neuen demokratischen Jugend wurden gehisst, zu sehen waren weitere Flaggen vom Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, von den Naturfreunden. Auch die Gewerkschaft Verdi, die Seebrücke Duisburg und die Linken waren vor Ort vertreten. Neben einem Stand des Friedensforums Duisburg präsentierten sich unter anderem das Internationalistische Bündnis, die Freidenker Duisburg und die DKP mit Ständen.

Ostermarsch startet in Duisburg: Kritik an der Nato

Kurz nach zwölf setzte sich der Ostermarsch langsam in Bewegung. Unter dem Motto „Kriegsgefahr bannen durch Abrüstung! Keine Rüstungsexporte! Geflüchtete aufnehmen!“ zogen die Demonstranten bepackt mit Flaggen und Plakaten durch die Fußgängerzone. In der ersten Reihe mit dabei war Jürgen Hagenguth vom Friedensforum Duisburg.

Ostermarsch in Duisburg

Ostermarsch durch Duisburg
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Ostermarsch durch Duisburg © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz
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Er gehört zu den Organisatoren des Duisburger Ostermarsches und fordert, den Krieg in der Ukraine zu beenden, die Kriegsparteien an den Verhandlungstisch zu bringen und die Waffenexporte zu stoppen. Seine Forderung sei es, mehr Geld in Bildung, Soziales und den Aufbau der Infrastruktur zu stecken, anstatt in die Rüstung. Er verurteile den Krieg in der Ukraine wie auch das Handeln der Bundesregierung, denn diese würde, so Hagenguth, durch die Waffenexporte den Krieg weiterführen. Auch müsse die Nato einsehen, Fehler gemacht zu haben.

Unter anderem wegen solche Parolen, hatte es harsche Kritik an der Bewegung gegeben: Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) hatte in Interviews an die Teilnehmer appelliert, bei ihren Aktionen deutlich zu machen, „dass sie sich gegen Putins Krieg richten“. Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) kritisierte einen „Pazifismus auf Kosten anderer“. Der Slogan „Frieden schaffen ohne Waffen“ müsse für die Ukrainer wie Hohn wirken, so die Kritiker. Der FDP-Politiker Alexander Graf Lambsdorff bezeichnete die Ostermarschierer gar als „fünfte Kolonne Putins“.

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Stimmung bei Friedensdemo kippt

Während die Auftaktkundgebung mit bunten Luftballons, Musik und vielen Peace-Flaggen friedlich startete, kippte die Stimmung in Duisburg schon kurz nach Beginn des Marsches. Auslöser für die Streitigkeiten: die zu laute Musik des Demowagens des Friedensforums Duisburg. Anhänger der MLPD kritisierten, dass dieser die Redebeiträge, welche sie mit dem offenen Mikrofon an die Teilnehmer der Demonstration verbreiten wollten, übertönen würde.

Lautstark beschimpften sich die Teilnehmenden vor Ort. Eine Dame, die sich am Ostermarsch beteiligte, aber gerne anonym bleiben möchte, nutzte im Verlauf des Marsches die Chance, ihre Meinung am sogenannten offenen Mikrofon kundzutun. Sie selbst sei parteilos, empfinde es aber als beschämend, dass sich die Beteiligten einer Friedensdemonstration gegenseitig beschimpfen würden. Auch Jürgen Hagenguth war nicht erfreut: „Schade, dass die MLPD dazwischenfunken musste.“

Eskalation in der Hochburg der Neonazis

Es blieb allerdings nicht bei dieser Auseinandersetzung: Beim Finale des Ostermarsches, der durch Dortmund-Dorstfeld führte, einer Hochburg der Neonazi-Szene eskalierte der Streit erneut: Diesmal war es der laute MLPD-Sprecher, der den Unmut der Organisatoren weckte: Sie baten die Linksextremisten sich an das Ende des Zuges zu begeben. Wie die Polizei bestätigte kam es anschließend erst zu Beschimpfungen und dann zu einer Rangelei. Ein Mann sei zu Boden gegangen. Die MLPD-Vertreter seien anschließend aus dem Zug verwiesen worden. Die Polizei nahm wechselseitige Anzeigen wegen Körperverletzung auf.