Duisburg. In Duisburger Restaurants steigen die Preise. Zwei Gastronomen berichten, wie sie die Situation erleben – und welche Gerichte teurer werden.
„Oh, ihr habt ja sogar noch Pommes.“ Das ist ein Satz, den Wirt Rado Dedivanovic in seinem „Haus Duissern“ in Duisburg in letzter Zeit öfter hört. Dass die Preise in Restaurants durch die Folgen des Ukraine-Kriegs, zum Beispiel durch höhere Spritkosten der Lieferanten, steigen, wissen die meisten Gäste längst. „Ich musste die Preise auch erhöhen“, sagt Dedivanovic, „aber die Kunden haben nicht einmal nachgefragt, geschweige denn sich beschwert.“
[Neuigkeiten aus der Duisburger Gastro-Szene, Neueröffnungen und Restaurant-Kritiken – zur Spezialseite]
Das mag daran liegen, dass das „Haus Duissern“ ohnehin Essen zu moderaten Preisen anbietet und die Preiserhöhungen selbst auch im Rahmen geblieben sind. So kostete die Hausspezialität „Filettopf Duissern“ mit drei Schweinemedaillons, Champignons und Rösti vormals 17,90 Euro, jetzt 19,90 Euro. Betroffen sind im „Haus Duissern“ fleischlastige Gerichte – circa 15 Prozent sind einige davon teurer geworden. „Die ganze Preisdebatte wird heißer gekocht als sie gegessen wird“, glaubt Rado Dedivanovic.
Duisburger Wirt: Mehl und Fleisch seit Kriegsbeginn teurer
Kai Wergener, Geschäftsführer des Restaurants Küppersmühle im Innenhafen, sieht die aktuelle Situation ähnlich entspannt. „Es ist eine tagtägliche Herausforderung. Man muss das Beste aus der Situation machen“, sagt er, und bemerkt natürlich die steigenden Mehl- oder Fleischpreise seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs.
Auch interessant
Zu dieser Herausforderung gehört für Wergener immer auch eine „Bewerbung als Arbeitgeber“, wie er es nennt. „Feste Ruhetage haben wir nicht, weil uns das Geschäft fehlt, sondern für unsere Mitarbeiter. Und wir haben auch schon vor der gesetzlichen Regelung den Mindestlohn gezahlt.“ Die Mitarbeiter sollen „ordentlich verdienen“ – sie sollen sich wohlfühlen. Das wirke sich natürlich auf auf den Preis der Speisen aus.
„Sinnhaftigkeit muss im Vordergrund stehen“
Trotzdem, der Krieg in der Ukraine ist auch in den Köpfen des Restaurantbetreibers angekommen. „Wir denken schon darüber nach was wir anbieten. Und wir uns Speiseöl und Mehl gesichert“, erklärt Kai Wergener, betont aber, dass das nichts mit Hamstern zu tun habe. Noch habe die Küppersmühle kein Gericht von der Karte nehmen müssen, trotzdem müsse die Sinnhaftigkeit im Vordergrund stehen.
„Wenn ein Rinderfilet 60 Euro kosten würde, würde ja auch der Gast zweifeln“, so Wergener. Bis jetzt kann aber auch er von keinen Beschwerden oder Nachfragen berichten, „die Leute wissen ja, dass der Einkauf teurer geworden ist.“ Die Situation, glaubt der Gastronom, könne sich aber noch zuspitzen, doch er sieht der Zukunft realistisch entgegen. „Uns geht es gut, wir sind gesund. Man darf bei alledem nicht vergessen, dass in der Ukraine Menschen sterben.“