Duisburg-Süd. Nahe der CO-Pipeline von Bayer im Duisburger Süden ist erneut eine Kriegsbombe gefunden worden. Das Zündsystem des Zehn-Zentner-Blindgängers war abgerissen, die Bombe muss also nicht entschärft werden. Die Bürgerinitiative fordert weitere Untersuchungen der gesamten Trasse.

Bestätigt hat sich der Verdachtspunkt des Kampfmittelräumdienstes in Mündelheim auf einen Blindgänger: Spezialisten der Behörde in Düsseldorf fanden eine Zehn-Zentner-Fliegerbombe, die ein britischer Pilot abgeworfen hat.

„Und das nur wenige Meter neben der Kohlenmonoxid-Leitung”, schüttelte Erich Hennen, Sprecher des Duisburger Bürgerinitiave COntra-Pipeline, den Kopf. Die Bezirksregierung zu dem Fund: „Sie besitzt zwar eine beträchtliche Sprengstoffmasse (über 100 kg), doch fehlte das Zündsystem, so dass keine Entschärfung oder Evakuierung notwendig ist. Die Bombe wurde bereits geborgen und mit dem Abtransport wurde begonnen. Der Bombenfund wurde rund 3,5 Meter von der dortigen Erdgas-Leitung beziehungsweise 5,5 Meter von der CO-Leitung gemacht.”

Weitere Untersuchung "dringend erforderlich"

Erich Hennen hält an der Forderung der Duisburger Bürgerinitiative fest, dass der ganze Trassenverlauf auf Duisburger Stadtgebiet detektiert werden muss. „Dies ist nach den Kampfmittelfunden dringend erforderlich.” Der Sprecher listete im Redaktionsgespräch die Funde noch einmal auf: „Begonnen hat es mit dem Fund bei den Bauarbeiten der Kohlenmonoxid-Leitung im Ortsteil Rahm, als Bauarbeiter eine Granate freilegten. Dann folgte die Zehn-Zentner-Bombe, die vor Weihnachten direkt neben der B 288 gefunden und entschärft worden ist. Durch die geomagnetische Detektion wurde eine noch funktionierende 60-mm-Granate neben der Trasse gefunden und nun diese Entdeckung. Das beweist doch, dass unsere Forderung nach der kompletten Untersuchung Hand und Fuß hat.” Hennen verweist noch einmal auf die Jahresstatistik des NRW-Innenministeriums, wonach 36,5 Prozent der Kampfmittel in NRW durch Zufallsarbeiten gefunden worden sind.

"Keine Ansatzpunkte"

Im Gegensatz dazu hielt Jochen Schmidt, Regierungsdirektor und für das Dezernat Kampfmittelräumdienst in Düsseldorf bei der Bezirksregierung zuständig, weitere Untersuchungen im Verlauf der restlichen Trasse für nicht notwendig. „Es haben sich auch durch die wiederholte Luftbildauswertung keine Ansatzpunkte auf Blindgänger ergeben”, erklärte Rolf Vogelbacher, Leiter des Kampfmittelräumdienstes, beim Beginn der geomagnetischen Untersuchung.

Nach dem Verdachtspunkt, der sich rund 100 Meter südlich der Rheinquerung in Mündelheim befindet, wird der Kampfmittelräumdienst nun zwei Laufgräben untersuchen, wo sich zurückgelassene Artillerie befindet könnte. Die Gräben liegen nördlich der B 288.