Duisburg. Die Cubus-Kunsthalle im Kantpark zeigt die Ausstellung „CUBUDE – unentdeckt und ungesehen“. Das Ziel: Die Kunstszene in Duisburg verjüngen.
Seit der Fachbereich Kunst an der Universität Duisburg-Essen (UDE) vom Standort Duisburg nach Essen verlegt wurde, ist die Quelle mit junger Kunst in Duisburg nahezu versiegt. Jetzt soll die Jahresausstellung „CUBUDE“ mit Arbeiten von Studierenden der Kunst und Kunstpraxis in der Cubus-Kunsthalle im Kantpark die Zusammenarbeit erneuern.
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Schon vor über 30 Jahren hat Dr. Claudia Schaefer an ihrem früheren Cubus-Standort in Duissern mit dem Fachbereich Kunst und Medienpädagogik der damaligen Gesamthochschule Duisburg eng kooperiert; hier hatte sie wie viele andere Duisburger Künstler studiert und ist geblieben. „So manches Seminar fand in den Räumen der Cubus-Kunsthalle statt, die damals noch an der Moltkesraße ansässig war“, erinnert sich Schäfer. Die Abschiedsausstellung zur Schließung des Fachbereichs mit dem Titel „Finale“ war dann am Standort Kantpark zu sehen.
Vor drei Jahren begegnete die Kunstwissenschaftlerin Claudia Schaefer Dominik Mack vom Fachschaftsrat Kunst. Sein Anliegen, Kunst aus der Uni herauszubringen, traf auf ihren Wunsch, wieder junge Kunst nach Duisburg zu holen. Mit der Ausstellung „CUBUDE“, zusammengesetzt Cubus und UDE, soll dazu ein Anfang gemacht werden. Fortsetzung erwünscht.
Kunst aus der Pandemie – „unentdeckt und ungesehen“
Und weil alle Arbeiten der 37 Studierenden während der Corona-Pandemie entstanden sind, also Lehrveranstaltungen allenfalls online stattgefunden haben, trifft der Untertitel „unentdeckt und ungesehen“ auch fast wörtlich zu. Denn gesehen worden sind die Master-, Bachelor- oder Prüfungsarbeiten der überwiegend Lehramt studierenden Künstlerinnen natürlich von anderen Kursteilnehmern und Lehrenden zur Bewertung.
Bei den Vorbereitungen zur Ausstellungen konnten viele Teilnehmer dann lernen, was die Uni nicht vermittelt: das Kuratieren und den Aufbau einer Ausstellung oder die Preisgestaltung für die Arbeiten zum Beispiel. Die Ausstellung zeigt eine große Vielfalt von Malerei und Zeichnung über Grafik und Skulptur bis hin zu Foto und Video.
Themen von klassisch bis politisch
Inhaltlich reicht das Spektrum von klassischen Motiven wie Landschaft oder Porträt bis hin zu aktuellen Themen. So haben Studierende die Corona-Pandemie mit heimischem Workout ebenso aufgegriffen wie politische Themen wie den Ukraine-Krieg in einer Skulptur mit ineinandergreifenden Händen oder häusliche Gewalt in einer Aquarellserie von Lea Tönnis mit dem Schriftzug „Er liebt mich… er wird es nicht wieder tun.“
Es gibt Arbeiten zum Thema Klimawandel und Flüchtlingselend oder farbintensive Malerei auf den Spuren von Jackson Pollocks „dripping“, zart-ornamentale Radierungen und abstrakte Malerei mit Kaffe auf Nessel, ein Buch mit feinen Tuschezeichnungen von Wiebke Müller oder einen meterbreite kraftvoll-gestische Arbeit auf Tuch mit schwarzem breitem Strich von Laura Alicia Kalk.
Mit 180 mal 250 Zentimetern ebenfalls großformatig das „Selbstporträt von William Wechsler“ von Noemi Matos, das eine liegende Frau mit einem Spielzeugauto in der Hand zeigt – vielleicht zum Thema Geschlechteridentität, auf das auch Titel hindeuten wie „Es gibt kein Leben im Falschen“, eine Fotoserie von Sabrina Matuschek.
Die Ausstellung ist Auftakt einer vielversprechenden Kooperation, und vielleicht begegnet man den Arbeiten der jungen Künstler wieder, wohnen doch einige von ihnen in Duisburg.
„CUBUDE“ BLEIBT BIS ZUM 8. MAI – EINTRITT FREI
- Die Ausstellung CUBUDE bleibt bis zum 8. Mai in der Cubus-Kunsthalle im Kantpark, Friedrich-Wilhelm-Straße 64. Sie hat bei freiem Eintritt geöffnet von mittwochs bis sonntags von 14 bis 18 Uhr.
- Im Februar hatte die Cubus-Kunsthalle bereits junge Kunst von Nico Pachali und Orpheo Winter ausgestellt, die als Aufenthaltsstipendiaten der Stadt Duisburg ebenfalls die Kunstszene auffrischen sollen.