Duisburg. Tiktok-Star Bilal Gold hat einen Döner-Laden eröffnet: Mehrere hundert Jugendliche stürmten den „Sucuk Palace“ – bis er wieder schließen musste.
Massenansturm auf der Münzstraße: Mehrere hundert überwiegend männliche Teenager haben sich am Freitag in der Duisburger Altstadt in ein wildes Gedränge begeben, um Influencer und Rapper zu sehen. Und um einen besonderen Ein-Euro-Döner zu ergattern: Um 15 Uhr hatte dort Tiktoker Bilal Gold seinen ersten Dönerladen „Sucuk Palace“ eröffnet. Der musste später erstmals wieder schließen.
„Wir haben auf Tiktok gesehen, dass krasse Leute kommen. Deshalb sind wir hier“, sagt Edon Yakupi (14) aus Huckingen in der Menge, in der die Euphorie größer als die Sorge vor Omikron ist.
@Bilalgold.de: eine Million Follower auf Tiktok und den Sucuk Palace in Duisburg
Für Edon und die anderen hier ist auch Neu-Gastronom Bilal Gold ein Star. Der 25-Jährige heißt im echten Leben Bilal El-Sayed und hat auf tiktok.com/@bilalgold.de „1.1M Follower“ – etwa 1.100.000 Nutzerinnen und Nutzer folgen ihm im Videoportal, das zurzeit bei jungen Menschen das beliebteste soziale Netzwerk ist.
Durch die sozialen Medien hat El-Sayed nicht nur viele Fans, sondern auch einige berühmte Freunde gewonnen. So etwa den Deutschrapper Manuellsen. Dieser zählt seit Jahren zu den HipHop-Schwergewichten des Reviers. Heute rührt er die Werbetrommel: „Ich bin hier, weil Bilal ein guter Freund von mir ist“, sagt er. Ebenfalls – unter anderen – vor Ort: TikToker Nino Gashi (1,3 Millionen Follower) und Social-Media-Comedian Omar von „Fatcomedy“ (1,4 Millionen Follower).
„Wenn nicht schmeckt Wallah sag kein !“ – wenn’s nicht schmeckt, sag’s nicht weiter –, steht in großen Buchstaben über dem Ladenlokal, vor dem es zugeht wie früher bei Harry-Potter-Buchveröffentlichungen oder an Boygroup-Bandbussen.
Sucuk im Brot: im Libanon ein beliebtes Imbissgericht
„Ich wollte schon vor drei Jahren Sucuk-Döner verkaufen, aber damals hatte ich noch nicht das Kapital für einen Laden“, erklärt Bilal Gold. Ursprünglich wollte der Influencer mit libanesischen Wurzeln das Geschäft in seiner Heimatstadt Moers eröffnen, doch in Duisburg habe er ein besseres Ladenlokal gefunden.
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Auf die Idee, Sucuk-Döner zu vertreiben, habe ihn sein Freund Hussein Omeirat gebracht. Dieser verkauft seit Jahren erfolgreich Sucuk-Döner im „Chicken House“ in Essen-Altenessen. Bilal Gold selber ist als Gastronom noch unerfahren, war er doch Einzelhandelskaufmann, bevor er Tiktok-Star wurde.
Seinen Fans schmeckt der Aktionsdöner am Tag der Neueröffnung selbstverständlich trotzdem: „Der Döner war saftig, die Tomaten frisch. Voll lecker einfach“, schwärmt der 15-jährige Christian Riolo.
Eröffnungsfeier abgebrochen
Nach einiger Zeit aber wird das Gedränge zu groß. Nach Informationen unserer Redaktion steuert die Polizei die Aufsehen erregende Neueröffnung an. Der Inhaber schreibt später bei Instagram: „Es tut mir leid, dass wir abbrechen mussten. Die Stadt war zuuuu.“
Wenn der „Sucuk Palace“ nicht gerade geschlossen ist, gibt es die Döner-Spezialität an der Münzstraße 28 täglich zwischen 12 und 21 Uhr. Fortan kostet sie allerdings sechs statt einen Euro.